Ilse Aigner kritisiert Erscheinungsbild der CSU

Ilse Aigner, die stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie im Kabinett von Horst Seehofer, hat heftige Kritik an den Machtkämpfen in der CSU geübt. Gegenüber der „Welt am Sonntag“ sagte die Bezirksvorsitzende der CSU Oberbayern: „Ich bin davon überzeugt, dass von der derzeitigen Diskussion niemand profitiert – und das Bild, das wir abliefern, ist katastrophal: Die Menschen bekommen das Gefühl, uns interessierten nur unsere Politikerkarrieren.“ Aigner warnte einige Parteifreunde davor, als Folge der Wahlschlappe bei der Bundestagswahl die CSU nun auf einen Rechtskurs einzuschwören: „Wir haben mitnichten nur an die AfD Stimmen verloren, sondern auch an Grüne und FDP. Diese Stimmen aus dem bürgerlichen Lager sind endgültig verloren, wenn wir jetzt nur noch auf Lautsprecherei setzen und ausschließlich zum rechten Rand schielen.“

Die CSU solle sich keine Illusionen über die Sondierungsgespräche in Berlin machen: „Es gibt Kreise innerhalb der CSU, die sich vorstellen, hier in Bayern befreit von Berliner Koalitionszwängen oder sogar gegen die eigenen Leute in Berlin Wahlkampf führen zu können. Das wird aber nicht funktionieren. Gewinnen können wir nicht gegeneinander, sondern nur zusammen.“ Auch die Partei in Bayern müsse am Ende das vertreten, was in Berlin verhandelt worden sei, so Aigner. „Deshalb müssen wir unsere Kräfte jetzt darauf konzentrieren, das Bestmögliche für Bayern und die CSU zu herauszuholen.“

Foto: Ilse Aigner, über dts Nachrichtenagentur

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