Individualisierte Hackerattacken auf Ministerien nehmen zu

Die Zahl der individualisierten Hackerattacken auf Bundesministerien nimmt offenbar zu: Vor allem drei Ministerien sind laut eines Berichts der Wochenzeitung „Die Zeit“ derzeit Ziel sogenannter Spear-Phishing-Angriffe: die Ressorts Forschung, Finanzen und Auswärtiges. „Wir nehmen die Bedrohung durch Spear-Phishing sehr ernst“, sagte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Er bestätigte eine Zunahme der Angriffe.

Einem Spear-Phishing-Angriff gehen in der Regel aufwändige Recherchen über die Zielperson voran. Der Angriff läuft hochindividualisiert ab, so dass der Betroffene oft glaubt, E-Mails von Freunden oder Familienmitgliedern zu bekommen. In Deutschland ist zwar das BSI verantwortlich für den Schutz der Regierungsnetzwerke, die Behörde hat jedoch keinen Zugriff auf private Accounts – diese sind für Hacker also leichte Ziele. Der international bekannteste Fall von Spear-Phishing fand im US-Präsidentschaftswahlkampf statt. Damals drangen Hacker in den privaten E-Mail-Account von John Podesta, dem Wahlkampfmanager Hillary Clintons ein. Die Opfer merken oft erst Monate später oder gar nicht, dass sie gehackt wurden. Ziel der Angreifer ist es, an Informationen zu gelangen oder bloß Schaden anzurichten. Wie die „Zeit“ berichtet, bestätigen auch deutsche Unternehmen eine Zunahme von Spear-Phishing-Angriffen.

Foto: Tastatur, über dts Nachrichtenagentur

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