Das Interesse an den Unterlagen des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit ist 30 Jahre nach dem Mauerfall ungebrochen hoch. Bis Ende September dieses Jahres sind 37.597 Anträge von Bürgern auf Akteneinsicht bei der Stasi-Unterlagenbehörde eingegangen, wie ein Sprecher der Behörde den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) mitteilte. Damit liegt die Zahl der Anträge etwa auf dem Niveau des Vergleichszeitraums in den vergangenen Jahren – 2018 waren es in den ersten drei Quartalen 34.036 Anträge von Bürgern, 2017 37.812. Insgesamt wollten im vergangenen Jahr 45.309 Menschen Auskunft aus dem Archiv der Stasi-Akten.
In rund einem Sechstel der Fälle geht es dabei nicht um Einsicht in Akten über die Antragsteller selbst, sondern in die Unterlagen zu Angehörigen. „Es ist gut, dass auch in Zukunft alle die Möglichkeit haben, in die Stasi-Akten zu schauen“, sagte Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR, den Funke-Zeitungen. Im Stasi-Unterlagen-Archiv fänden sich Dokumente von Menschenrechtsverletzungen, aber auch Zeugnisse des Freiheitswillens der Menschen. „Die Einsicht in die Stasi-Unterlagen kann helfen, Schicksale aufzuklären.“
Foto: Gedenkstätte Hohenschönhausen, über dts Nachrichtenagentur