Die Agentur für Arbeit Hamburg, die Handelskammer Hamburg und die Handwerkskammer Hamburg ziehen eine positive Ausbildungsbilanz 2012/2013. Die drei Ausbildungspartner sind sich einig: „Es gibt keinen Mangel an Ausbildungsplätzen in der Hansestadt, vielfältige Chancen auf einen gut vorbereiteten Berufseinstieg werden aber leichtfertig vergeben.“
Der Hamburger Arbeitsagentur wurden im Geschäftsjahr 2012/2013* insgesamt 10.866 Ausbildungs-stellen gemeldet. Dies ist ein Allzeithöchstwert, der damit auch das gute Ergebnis vom letzten Jahr (10.366) um 241 oder 2,3% übertrifft. Auf der Bewerberseite haben sich 8.446 junge Hamburgerinnen und Hamburger in der Berufsberatung gemeldet, 81 oder 1,0% mehr als im Vorjahr. Einen Höchstwert verzeichnet die Hamburger Berufsberatung allerdings auch bei den jungen Bewerbern, die in diesem Jahr keinen Ausbildungsvertrag unterschreiben konnten. Mit 1.319 wird der Vorjahreswert um 522 oder 65,5 % deutlich überschritten.
„Die 10.866 Lehrstellen beweisen deutlich, wie kraftvoll der Hamburger Ausbildungsmarkt ist, die Hamburger Wirtschaft beweist damit ihre hohe Ausbildungsbereitschaft aufs Neue. Jeder Schulabgänger in der Hansestadt bekommt damit seine Chance auf einen qualifizierten Berufseinstieg, wenn er sich rechtzeitig beruflich orientiert und ins Bewerbungsverfahren begibt. Gerade Schülerinnen und Schüler mit einem allgemeinbildenden oder mittleren Schulabschluss und deren Eltern unterschätzen den Willen der Wirtschaft besonders Haupt- und Realschüler auszubilden. Gleichzeitig muss der verständliche Wunsch nach einem höherwertigen Schulabschluss nicht immer sofort realisiert werden“, erklärt Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg.
Was vielmehr fehlt, sind die Bewerber, die diese freien Ausbildungsplätze nachfragen. Es ist nun wichtig, dass künftig genug Jugendliche den Weg in eine duale Berufsausbildung finden. Deshalb begrüßen wir die wichtigen Reformschritte, die in der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen in den letzten Monaten eingeleitet wurden. Damit auch die leistungsschwächeren Jugendlichen nach der Schule den Einstieg ins Berufsleben schaffen, brauchen wir aber vor allem eine effiziente Nutzung des Übergangssystems von der Schule in den Beruf. Wir setzen hier insbesondere auf die Vermittlungs- und Beratungsangebote der Jugendberufsagenturen, wo alle relevanten Akteure Hand in Hand im Interesse der Jugendlichen ohne bürokratische Hürden arbeiten.
Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Die Handwerksbetriebe geben weiter Vollgas, um die Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Sie bilden auf hohem Niveau aus, obwohl sich in fast allen Gewerken weniger Jugendliche beworben haben als in den Vorjahren. Beste Chancen also für Jugendliche, im Handwerk den Wunschberuf passend zu ihren Talenten zu finden! Wer einmal ins Handwerk gefunden hat, der ist mit Beruf und Karriere sehr zufrieden. Das zeigt unsere aktuelle Befragung unter Azubis. Sie entdecken Handwerk als attraktiv: Sie können hier eigene Interessen entfalten, kreativ sein und selbstständig arbeiten. Sie erkennen die sehr guten Weiterbildungs- und Aufstiegschancen im Handwerk. Zu diesen Lehrlingen gehört eine wachsende Zahl junger Menschen mit Fachhochschulreife oder Abitur, die 16,2% sind bundesweit ein Spitzenwert. Und ganz nach unserem Motto ‚Bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill.‘ geht es auch 2014 weiter: Unsere Lehrstellenbörse listet schon jetzt 475 neue Ausbildungsplätze, 80 mehr als vor Jahresfrist. Darum empfehle ich allen Hamburger Jugendlichen, die im kommenden Sommer von der Schule abgehen, jetzt schon ihre Bewerbung vorzubereiten. Im März und April 2014 kann’s losgehen.“
