Karliczek dringt auf Nationalen Bildungsrat

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) dringt angesichts der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends auf einen Nationalen Bildungsrat und wirbt dafür, dass die Länder mehr voneinander lernen. „Insgesamt sind die Ergebnisse stabil geblieben. In einigen Ländern gibt es aber auch Erfolgsmeldungen“, sagte Karliczek den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagsausgaben).

Hier wünsche sie sich, „dass die Länder voneinander lernen – Vergleichbarkeit, Transparenz und Qualität sind nötig“. Sie sei daher „überzeugt, dass ein Nationaler Bildungsrat mit dieser Zielrichtung hilfreich wäre“, so die Bildungsministerin weiter. Der Nationale Bildungsrat soll nach den Vorstellungen der Großen Koalition im Bund mithilfe von Wissenschaftlern und Praktikern der Politik Empfehlungen geben. „Ein Beispiel für gegenseitiges Lernen könnte die Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen sein“, sagte Karliczek. Diese Gruppe schneide diesmal „deutlich schlechter ab als noch 2012 – aber nicht überall“, so die CDU-Politikerin weiter. Vielleicht lohne es sich, genauer hinzusehen, woran das liegt. „Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse einmal mehr, wie wichtig gute Deutschkenntnisse sind“, so die Bildungsministerin. Aber laut einer Studie, die das Bundesbildungsministerium in Auftrag gegeben habe, hätten zwei Drittel aller 15-Jährigen mit Fluchterfahrung keine zusätzliche Sprachförderung mehr erhalten, sobald sie die Willkommensklasse verlassen hätten. „Mir ist bewusst, dass die Schulen in den letzten Jahren schon einen enormen Kraftakt für die Integration vieler Kinder ohne Deutschkenntnisse getan haben“, so die CDU-Politikerin weiter. Sie dürften aber die „längerfristige Sprachförderung nicht aus den Augen verlieren“, ergänzte sie. „Unsere Bildungsforschung möchte die Schulen bei ihren Bemühungen unterstützen, indem sie wirksame Konzepte entwickelt und zur Verfügung stellt – zur Sprachförderung, aber auch zum Umgang mit heterogenen Klassen und zur Förderung Leistungsschwacher“, sagte Karliczek den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Und wenn sich im IQB-Bildungstrend über die Hälfte der befragten Lehrkräfte mehr Fortbildung zu genau diesen Themen wünsche, dann zeige das: „Wir sind auf dem richtigen Weg“, so die Bildungsministerin.

Foto: Anja Karliczek, über dts Nachrichtenagentur

 

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