Kaufhauskette Hema will Ladennetz in Deutschland ausbauen

Die niederländische Handelskette Hema will ihr Ladennetz in Deutschland in den nächsten Jahren ausbauen. „Ende 2019 werden wir in Deutschland über 30 bis 40 Läden verfügen. In einigen Jahren können es bis zu 150 sein“, sagte Vorstandschef Tjeerd Jegen der „Welt“ (Mittwochsausgabe).

Allein in den vergangenen Wochen gingen unter anderem Geschäfte in Berlin, Nürnberg, Stuttgart, Bonn, Oberhausen in Betrieb. Dass die Zahl der Leerstände in den vom Online-Handel gebeutelten Innenstädten auch in der Bundesrepublik steigt, sehen die Niederländer als Chance: Vermieter machten eher Zugeständnisse, sagte Jegen. In der Debatte um die Zukunft der Städte als Handelsstandort vertrat der Manager die Meinung, dass Parken in den Städten grundsätzlich kostenlos sein solle. Mit Unverständnis reagierte er auf Vorbehalte gegen eine Liberalisierung des Ladenschlusses: „Warum sollten Geschäfte nicht an sieben Tagen rund um die Uhr geöffnet sein dürfen? Auch in Deutschland sind die Menschen viel beschäftigt“, so der Hema-Chef. Einwände von Gewerkschaftsseite, wonach Beschäftigte im Handel viel Wert auf freie Wochenenden legten, ließ er nicht gelten. Viele Hema-Mitarbeiter würden gerne abends oder am Wochenende arbeiten, wenn die Voraussetzungen stimmten, sagte Jegen. Parallel zum Ausbau in den Städten sei das Angebot von Reisebedarf attraktiv für das Unternehmen. „Wir sprechen mit der Deutschen Bahn über Standorte in Bahnhöfen. Auch an Shops in Flughäfen sind wir interessiert“, kündigte der Vorstandschef an. Der 1926 gegründete Traditionskonzern aus Amsterdam ist mit 98 Prozent Markenbekanntheit eines der populärsten Unternehmen in den Niederlanden. Insgesamt verfügt die Kette über 750 Geschäfte in acht Ländern, vor allem in den Benelux-Staaten.

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