Kinderschutzbund: In TV-Filmen soll weniger geraucht werden

Nach Forderungen der Deutschen Krebshilfe, Filme, in denen geraucht werde nur noch im Spätprogramm auszustrahlen, kritisiert auch der Deutsche Kinderschutzbund, dass mit Szenen, in denen geraucht werde, die millionenschweren Bemühungen der EU durchkreuzt würden, vor den Gefahren des Rauchens zu warnen: „Besonders bedenklich wäre eine Zunahme von Rauchszenen im Fernsehen auch unter dem Aspekt, dass dadurch die abschreckende Wirkung von Schockbildern auf Zigarettenschachteln konterkariert wird“, sagte Franziska Fischer vom Deutschen Kinderschutzbund der „Heilbronner Stimme“. Der Kinderschutzbund appelliere an die Verantwortlichen in Wirtschaft und Medien, „sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein“. Fischer: „Je selbstverständlicher das Rauchen im Alltag integriert wird, desto mehr verinnerlichen Kinder und Jugendliche dieses Bild der Wirklichkeit. Und desto stärker geraten sie natürlich in Gefahr, selbst zur Zigarette zu greifen.“

Die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Marlehn Thieme, sagte der „Dem Fernsehrat ist es seit jeher ein Anliegen, dass das Konsumieren von Suchtmitteln in den ZDF-Programmen niemals vorbildlich wirken oder zur Nachahmung anregen darf. So formulieren es auch unmissverständlich die vom Fernsehrat beschlossenen ZDF-Richtlinien.“ Darin heiße es: „Die Wirkung der Sendungen und Telemedienangebote auf Jugendliche ist zu berücksichtigen.“ Auf ihre Nachfrage hin sei ihr bestätigt worden, „dass das ZDF in einigen Serien bewusst vollständig auf rauchende Charaktere verzichte“, fuhr Thieme fort. Das ZDF sei für die Krimiserien „Wilsberg“, „SOKO Leipzig“ und „Rosenheim-Cops“ bereits mit dem „Rauchfrei-Siegel“ der Deutschen Krebshilfe und des Aktionsbündnisses „Nichtrauchen“ ausgezeichnet worden.

Foto: Jugendlicher Raucher, über dts Nachrichtenagentur

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