Kipping: Bus- und Bahnfahren an Feiertagen kostenlos machen

Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, hat gefordert, Bus- und Bahnfahren an Feiertagen kostenlos zu machen. „Bus- und Bahnfahren muss attraktiver werden“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). „Zum einen aus sozialen Gründen: Es geht um eine Mobilitätsgarantie für alle – unabhängig vom Auto. Zum anderen aus Gründen der Klimaneutralität.“

Dazu gehöre, neue Wege einzuschlagen. „Die Einführung von fahrscheinfreien Tagen ist ein solcher Ansatzpunkt“, fügte Kipping hinzu. „Wenn an Feiertagen Bus- und Bahnfahren ticketfrei möglich ist, erleichtert das Menschen, denen Bus und Bahnfahren bisher fremd ist, in diese Mobilitätsform reinzuschnuppern.“ Fahrscheinautomaten hätten oft ihre eigene Logik, die auf manchen wie eine Barriere wirke und vom gelegentlichen Umsteigen auf die Bahn abhalte. „Wenn sich Menschen daran gewöhnen, beim Ausgehen an Feiertagen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie das dann auch im Alltag tun.“ An Feiertagen gebe es einen zusätzlichen Anreiz, sagte die Linken-Chefin. Denn Autofahren vertrage sich nicht mit Alkohol. „Statt Menschen in Versuchung zu bringen, nach dem einen Glas Bier zu viel Autos zu steuern, sollten wir ideale Bedingungen schaffen, um die Autos stehen zu lassen. Dafür braucht es zuerst einen zuverlässigen Nahverkehr in späten Stunden. Deshalb sage ich: Macht die Feiertage fahrscheinfrei!“ Das setze voraus, dass es eine gute Bus- oder Bahnverbindung gebe. Fahrscheinfreie Feiertage und Wochenenden wiederum könnten der Einstieg in einen generell ticketfreien Nahverkehr sein, so Kipping – bei gleichzeitig mehr Verkehrssicherheit. Das Ziel bleibe ein zuverlässiger, flächendeckender, ticketfreier Nahverkehr für alle an allen Tagen. „Das erfordert einen massiven Ausbau der Schiene sowie einen dichteren Takt für Bus und Bahn. Gerade im ländlichen Raum und für Berufspendlerinnen und -pendler muss das Angebot verbessert werden.“

Foto: Bushaltestelle, über dts Nachrichtenagentur

 

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