Kipping wirft Bundesregierung Unehrlichkeit beim Klimaschutz vor

Linken-Chefin Katja Kipping hat der Bundesregierung Unehrlichkeit beim Klimaschutz vorgeworfen. „Die Große Koalition ist in einer Sache maximal gut, nämlich im Vortäuschen von Klimaschutz“, sagte Kipping in der Sendung „Frühstart“ der Redaktion der Fernsehsender RTL und n-tv. „Wirklichen Klimaschutz, der an die Wurzeln der Probleme rangeht, nämlich an die Konzerne, kann man wahrscheinlich von dieser Regierung nicht erwarten.“

Zwei Drittel aller CO2-Emissionen würden von 100 Konzernen verursacht, so Kipping. „Wenn man wirkliche Klimagerechtigkeit will, muss man genau dort ansetzen, bei den Produktionsbedingungen.“ Nach Kippings Eindruck scheut sich die Regierung, sich mit dem großen Geld anzulegen. „Deswegen greift sie am Ende eher denen in die Taschen, die wenig haben.“ Ansatzpunkt der Linken sei hingegen, gegenüber den Konzernen energisch zu werden und nicht zuallererst gegenüber den Verbrauchern. „Inzwischen ist Klimaschutz auch zutiefst eine soziale Frage“, sagte Kipping. „Wenn die natürlichen Ressourcen immer weniger werden, dann sind die Ärmeren immer am stärksten davon betroffen.“ Die Reichen könnten sich im Zweifelsfall mit Geld retten und freikaufen, sagte Kipping der RTL/n-tv-Redaktion. „Aber die Folgen des Klimawandels treffen Ärmere, kleinere Unternehmen und die Landwirtschaft in besonderer Härte.“ Kritik übte Kipping auch an den Grünen. „Mich ärgert, wenn von grüner Seite so getan wird, als ob die Verkehrswende allein darin besteht, dass wir das Dieselauto durch ein E-Auto ersetzen“, so die Linken-Chefin. „Verkehrswende heißt, man muss die umweltfreundlichen Verkehrsmittel deutlich attraktiver machen.“ Dazu müsse man massiv Geld in die Hand nehmen. „Wer die `grüne 0` will, also die Klimaneutralität, der muss bereit sein, sich von der `schwarzen 0` zu verabschieden und muss die Schuldenbremse lockern.“

Foto: Katja Kipping, über dts Nachrichtenagentur

 

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