Konkurrenten kritisieren Condor-Preispolitik nach Staatshilfe

Condor-Wettbewerber wie TUIfly, Eurowings oder die Lufthansa sind schwer verstimmt über die Preispolitik der Ferienfluglinie, die nur dank einer Überbrückungshilfe durch die Bundesregierung vor der Pleite gerettet worden ist. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Kurz nachdem die Tochter des insolventen Reisekonzerns Thomas Cook am 24. September von der Bundesregierung einen 380-Millionen-Euro-Kredit erhalten hatte, hätten die Ticketpreise nach Darstellung der Mitbewerber zu purzeln begonnen.

Das zeige auch eine Auswertung von Daten mittels eines speziellen Tarifanalysesystems der Branche. So habe etwa ein Flug von Lanzarote nach Düsseldorf bis zum Tag der Cook-Pleite am 23. September im Schnitt noch rund 365 Euro gekostet, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Ende der Woche sei das One-Way-Ticket plötzlich für 143 Euro erhältlich gewesen. Wer im Oktober von Hamburg nach Gran Canaria will, hätte dafür vor der Kreditvergabe noch durchschnittlich gut 380 Euro zahlen müssen. Rund 48 Stunden später habe es die Strecke für knapp 150 Euro gegeben. Auf der Internetseite lockt Condor mit jeder Menge „Schnell mal in die Sonne“-Angeboten: Hamburg-Mallorca für 29 Euro, Frankfurt-Kuba für 160 Euro. Derartige Billigofferten will man in Berlin mit dem kürzlich beschlossenen Klimapaket künftig nach Möglichkeit verhindern. Ein Condor-Sprecher wies den Verdacht zurück, sein Unternehmen könnte die Staatsbürgschaft zu Dumpingangeboten nutzen. Man sei gut ausgelastet, versicherte er. Die Schnäppchenaktion sei schon länger geplant gewesen, sie habe kurzfristig nicht mehr gestoppt werden können, sagte der Condor-Sprecher dem „Spiegel“. Die Lufthansa schlage nun zurück – mit Trips nach Nordamerika ab 449 Euro und ins ferne Asien für 499 Euro, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.

Foto: Flugzeug, über dts Nachrichtenagentur

 

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