Kramp-Karrenbauer warnt vor deutschem Sonderweg in Europa

Ein Jahr nach dem Tod des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl und auf dem Höhepunkt des Konflikts zwischen CDU und CSU über die Zurückweisung registrierter Flüchtlinge an der deutschen Grenze hat CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer an Kohls europapolitisches Erbe erinnert. An Kohls Sarg sei sichtbar geworden sei, für welches Europa er „förmlich gebrannt“ habe, schreibt Kramp-Karrenbauer in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montagsausgabe). „Für ein Europa der Gemeinsamkeiten, für ein Europa des Miteinanders, für ein Europa der Geschlossenheit, für ein Europa, in dem sich die Interessen unseres deutschen Vaterlandes verwirklichen, für ein Europa, in dem es keinen deutschen Sonderweg gibt.“

Kramp-Karrenbauer schaltet sich mit ihrem Beitrag in den Streit zwischen CDU und CSU über den Umgang mit registrierten Asylsuchenden ein, ohne dabei offen Kritik an der CSU zu üben. Indem sie Kohl zum Zeugen nimmt, erinnert sie an die Bedeutung der europäischen Einigung. Kohl hätte nach ihren Worten wahrscheinlich „nie zu träumen gewagt“, dass er selbst einmal Wegbereiter eines Europas der offenen Grenzen sein würde. Die CDU-Generalsekretärin schreibt in der FAZ: „Das geeinte Europa ohne Grenzen ist ein wahr gewordener Traum, der uns auch heute ein zu hütender Schatz sein muss.“ Kohl hätte nach den Worten Kramp-Karrenbauers „alles unternommen, um die Errungenschaft der offenen Grenzen zu verteidigen – immer in gegenseitiger Loyalität aller Europäer“, heißt es in dem Beitrag.

Foto: Annegret Kramp-Karrenbauer, über dts Nachrichtenagentur

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