K+S unter Beobachtung durch Ratingagentur

K+S AGBerlin – 1889 als Aktiengesellschaft für Bergbau und Tiefbohrung gegründet, ist K+S AG, vormals Kali und Salz AG, ein börsennotiertes Unternehmen und einer der weltweit führenden Anbieter für kali- und magnesiumhaltige Produkte. Weltweit beschäftigt K+S 14.000 Mitarbeiter und steht seit einigen Tagen unter Beobachtung der Rating-Agentur S&P.

Alleingang von Belarusian und Uralkali

Bisher waren sich die Exportkonsortien, das russische Handelsbündnis Belarusian Potash Company mit Uralakali und Belaruskali und das kanadische Konsortium Canpotec mit Potash, Agrium und Mosaic, einig und bestimmten gemeinsam den Preis im weltweiten Kali-Geschäft, bis zum Ausstieg der beiden russischen Produzenten. Sie wollen in Zukunft eigene Wege beschreiten. Die Exporte werden nicht mehr über Belarusian Potash Company, sondern über die eigenen Unternehmen gehen. Uralkali kündigte auch niedrigere Kali-Preise am Weltmarkt an. Experten rechnen mit einem Einbruch um ein Viertel und Tonnenpreisen unter 300 US-Dollar. Die Börse reagierte. Die K+S Aktie befindet sich auf Talfahrt, und es droht das Aussscheiden aus dem Dax. Die Landesbank Baden-Württemberg und Nomura, ein japanisches Finanzunternehmen, werteten die K+S Aktie von 40 Euro auf 18 Euro ab. Doch die Talfahrt war damit nicht zu Ende. Der derzeitige Stand liegt bei 16,20 Euro. Noch bewertet die Ratingagentur S&P das Unternehmen bei der kruzfristigen Bonität mit der Note A-2 und für die langfristige Kreditfähigkeit mit BBB+ relativ gut, doch winkt sie bereits mit der Abwertung.

K+S reagiert

Die von Uralkali angekündigte Preissenkung von 400 auf 300 US-Dollar pro Tonne Kali, würde K+S hart treffen. Deutschland baut der Konzern an sechs Standorten Kali ab, mit wesentlich höheren Betriebskosten, als sie sich für Uralkali in Russland stellen. K+S ist gegenwärtig an fünfter Stelle am weltweiten Kalimarkt, eine Position, die nicht mehr zu halten wäre. Aber auch die kanadischen Produzenten befinden sich in einer ähnlichen Lage. Die Aktien von Potash und Mosaic sind bereits um 20 Prozent gefallen. K+S hat zwar angekündigt, die prognostizierten Ergebnisse für das zweite Halbjahr 2013 nicht halten zu können, doch an den Preisverfall auf unter 300 US-Dollar pro Tonne glaubt das Unternehmen nicht. „Die kolportierten Preise für Kali entsprechen aus unserer Sicht in keiner Weise der aktuellen Angebots- und Nachfragesituation“, wurde seitens des Konzerns verlautbart, jedoch auch eingeräumt, dass eine endgültige Bewertung zur Zeit nicht möglich wäre. Zu hoffen, dass der Optimismus begründet ist, denn K+S kann Preisnachteile nicht mit größeren Mengen wettmachen wie etwa andere Konkurrenten. Für Gewinnspanne und Gewinn würde sich ein Einbruch ergeben, den K+S nicht auffangen könnte.

Foto: © K+S AG

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