Linke mahnt im türkisch-griechischen Streit zu Diplomatie

Die Linken-Europaabgeordnete Özlem Demirel hat eine diplomatische Lösung im türkisch-griechischen Streit um Seegebiete und Bodenschätze im östlichen Mittelmeer angemahnt. „Der Konflikt ist vielschichtig, es geht um Gasvorkommnisse, es geht um Ölvorkommnisse“, sagte die Linken-Abgeordnete am Donnerstag im Deutschlandfunk. Griechenland habe versucht, mit einem Abkommen mit Ägypten zusammen neue Fakten zu schaffen – worüber sich die Türkei echauffierte.

Auf der anderen Seite habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Libyen versucht, ebenfalls neue Fakten zu schaffen. „Auch viele andere Länder sind hier beteiligt, weil in dieser Region im östlichen Mittelmeer einfach große Gasvorkommnisse vermutet werden“, so Demirel. Fakt sei, dass sowohl die türkische als auch die griechische Situation sich zugespitzt und auch die Positionen sich verhärtet hätten. Die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, aufgrund des Konflikts die Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer verstärken zu wollen, sei nicht zielführend. Die Akteure, die hier die Problemlagen vor allen Dingen betreffen, sollten an einen Tisch kommen und miteinander diskutieren, so die EU-Abgeordnete weiter. „Am besten wäre es, wenn es im Rahmen der UN eine Lösung gäbe, nicht nur für die Gasvorkommnisse im östlichen Mittelmeer, sondern auch in der Zypern-Frage, denn das schwebt ja auch in diesem Konflikt im Hintergrund mit“, so Demirel. Die EU sollte einen zentralen Schritt machen – es könne nicht angehen, dass sie EU sich über die Regierung Erdogans echauffiere und dann weiter Waffen geliefert würden. „Hier ist Deutschland in der Verantwortung, denn alle Hoffnung – in Anführungsstrichen – ist ja im Moment auf Frau Merkel gesetzt, die sowohl in Libyen als auch im Gaskonflikt vermitteln soll, aber wie glaubwürdig ist sie, wenn sie zum Beispiel weiterhin maritimes Gerät an die Türkei verkauft“, so die Linken-Politikerin.

Foto: Özlem Alev Demirel, über dts Nachrichtenagentur

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