Mattheis: „SPD muss rot-rot-grüne Machtperspektive erarbeiten“

Die SPD-Linke Hilde Mattheis fordert ihre Partei auf, ein „linkes Reformbündnis“ sowie eine „linke Reformagenda“ vorzubereiten. Dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Mattheis: „Wir müssen eine rot-rot-grüne Machtperspektive erarbeiten. Katja Kipping hat völlig recht – wir brauchen eine linke Alternative für das Land. Dafür müssen wir uns öfter treffen und Gemeinsamkeiten finden – nicht nur in der Spitze, sondern auch auf den unteren Ebenen.“

Linken-Parteichefin Katja Kipping hatte kürzlich ein rot-rot-grünes Bündnis als „historische Pflicht“ bezeichnet. Mitte Februar will die SPD bei einer Klausurtagung Programmpunkte erarbeiten, für die die SPD künftig stehen soll. Mattheis pocht auf einen Linkskurs. „Wir sollten Hartz IV nicht reparieren, sondern abschaffen“, sagte die Vorsitzende des Forums Demokratische Linke 21. Das Arbeitslosengeld I solle je nach Alter und Beschäftigungsdauer länger gezahlt werden. „Die Regelsätze für das Arbeitslosengeld II müssen neu berechnet und deutlich erhöht werden – und die Sanktionen vollständig gestrichen werden. Nur wenn wir das konsequent umsetzen, korrigieren wir unsere Fehler aus dem Jahr 2003.“ Mattheis warnt die Parteispitze, die Ideen ihrer Mitglieder zu übergehen. „Die Erneuerung klappt nicht, wenn der Vorstand ungeachtet der vielen Vorschläge ein neues Programm festlegen will.“ Auch ein vorzeitiges Ende der großen Koalition ist für sie ein Thema. „Ich meine immer noch, dass in einer großen Koalition die entscheidenden Punkte für mehr Verteilungsgerechtigkeit nicht umgesetzt werden können und die GroKo daher ein Fehler ist“, sagte Mattheis.

Foto: Hilde Mattheis, über dts Nachrichtenagentur

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