Merz will Änderung des G7-Formats: „G2 oder G3 ist die Frage“

Vor dem G7-Gipfel in Frankreich hat der Unions-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz eine Fortentwicklung des internationalen Konferenzformats ins Gespräch gebracht. „G7 ist derzeit eigentlich nur noch W7 – der Rest des Westens trifft sich halt“, sagte Merz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Ganz grundsätzlich steuern wird jedoch auf die Frage G2 oder G3 zu, also USA und China, mit oder ohne Europa.“

Eine Wiederaufnahme des wegen des Krim-Streits suspendierten Russlands und damit die Erweiterung des Formats auf G8 lehnte Merz ab. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich das nicht. Langfristig aber bleibt Russland ein europäisch-strategischer Partner. Damit das so wird, muss Russland selbst aber noch einiges tun“, sagte er. Auch einer Aufweichung der internationalen Sanktionen gegen Russland, wie sie etwa in der ostdeutschen CDU erwogen wird, erteilte der CDU-Politiker eine Absage: „Dafür gibt es aus meiner Sicht insbesondere mit der anhaltenden bewaffneten Intervention Russlands in der Ostukraine keine Grundlage.“ Merz zeigte sich darüber hinaus skeptisch über eine Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. „Ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung irgendwann wieder gänzlich umkehren wird“, sagte er. Die USA veränderten sich seit vielen Jahren. Dies habe lange vor der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten begonnen. Europa könne sich nicht mehr auf das Engagement der USA verlassen und müsse daher selbstständiger werden.

Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur

 

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