Merz zeigt sich optimistisch im Rennen um CDU-Vorsitz

Trotz schwächer werdender Umfragewerte hat sich der CDU-Politiker Friedrich Merz optimistisch gezeigt, das Rennen um den Parteivorsitz für sich zu entscheiden. „Ich habe nicht nur die Absicht, sondern auch die feste Überzeugung, dass ich zum CDU-Vorsitzenden gewählt werde“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Nach seiner Wahl werde er „als allererstes ein Gespräch mit Angela Merkel führen, und zwar ausführlich und vertraulich. Und ich werde einen Brief an all diejenigen schreiben, die in den vergangenen Jahren aus der CDU ausgetreten sind – und sie bitten, wieder einzutreten.“

Mit der Bundeskanzlerin könne er sich „auch über unterschiedliche politische Ideen und Lösungsvorschläge sehr vernünftig unterhalten“, betonte Merz. Er habe – bei allem, was er auch kritisch sehe – großen Respekt vor der Leistung Merkels. „Deshalb braucht und sollte niemand an meiner Loyalität zweifeln.“ Er bekomme „stapelweise Briefe von Leuten, die sagen: Wenn Sie Parteichef werden, ist die CDU wieder wählbar für mich“, berichtete der Bewerber. Zu seiner Entscheidung, für den CDU-Vorsitz zu kandidieren, habe nicht nur dem heutige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble beigetragen. „Auch viele junge Abgeordnete haben mich darin bestärkt – darunter interessanterweise viele Frauen. Man hat mir gesagt: Mensch Merz, das müssen Sie machen! Ich mache das doch nicht als One-Man-Show – dann wäre ich nicht angetreten.“ Die jüngste Auseinandersetzung mit seiner Mitbewerberin Annegret Kramp-Karrenbauer über den Umgang der CDU mit der AfD wollte Merz nicht weiter kommentieren. „Ich werde nicht einsteigen auf Kritik meiner Mitbewerber. Aber jeder hat seinen eigenen Stil, eigene Vorstellungen und das Recht, seine Meinung zu sagen.“ Merz hatte der CDU vorgeworfen, sie habe den Aufstieg der AfD mit einem „Achselzucken“ zur Kenntnis genommen. Kramp-Karrenbauer entgegnete, solche Behauptungen seien „ein Schlag ins Gesicht für alle in der CDU“, die Haltung zeigten im Kampf gegen die AfD. Gegenüber den Funke-Zeitungen ließ Merz erkennen, dass er sich in seiner Einschätzung bestärkt fühlt: „Ich habe in den letzten Tagen eine ganz große Zahl von Zuschriften, Telefonanrufen und Nachrichten bekommen, die sich positiv geäußert und mich ermuntert haben. Die auch sagen, ja, wir müssen mutiger sein, weil es nicht ausreichen kann, dass gegen uns nicht regiert werden kann.“ Merz fügte hinzu, ihm sei „sehr bewusst, wie intensiv und belastend in den letzten Jahren der Einsatz unserer Parteimitglieder an den Wahlständen und in vielen persönlichen Gesprächen war“.

Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur

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