Miersch fürchtet Atomkraft-Revival durch „Green Deal“

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch befürchtet, dass der „Green Deal“ der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen der Atomenergie zu einem europaweiten Comeback verhelfen könnte. „Es gibt starke Kräfte in Europa, die Atomkraft zu einem Teil der Lösung der Klimafrage erklären wollen“, sagte Miersch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). „Ich sehe die große Gefahr, dass Atomkonzerne versuchen werden, die nun zur Verfügung stehenden Fördermittel in Milliardenhöhe zu nutzen, um ihre wirtschaftlich unrentablen Kraftwerkspläne doch noch zu realisieren“, fügte er hinzu.

„Es kann keinen Zweifel daran geben, dass Atomstrom nicht nachhaltig ist und kein Ersatz für Strom aus Kohle, Öl oder Gas sein kann“, so der Umweltpolitiker weiter. „Frau von der Leyen muss sich der Atomlobby mit aller Macht entgegenstellen. Ich fordere ein klares Bekenntnis der EU, dass nachhaltige Energie nur Öko-Strom sein kann“, sagte Miersch. Der Bundestagsabgeordnete kritisierte, dass in europäischen Vergleichsrankings keine Rücksicht auf die deutsche Sondersituation genommen werde. „Wir sind das einzige Land, das gleichzeitig aus Atomenergie und Kohleverstromung aussteiget“, so der Sozialdemokrat. „Wenn sich nun plötzlich Länder mit einem hohen Atomstrom-Anteil als Umweltvorreiter präsentieren, ist das ein schlechter Witz.“

Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

 

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