Mitterlehner: Standort Österreich braucht Gründerwelle

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betont angesichts des am Donnerstag veröffentlichten IMD-Rankings, dass der andauernde Ruf nach neuen Steuern den Wirtschaftsstandort Österreich belastet. „Unsere Steuer- und Abgabenquote ist schon jetzt zu hoch. Deshalb werden die Umverteilungsdebatten und die Forderungen nach einer Vermögenssteuer aus Sicht der befragten Manager besonders negativ bewertet und schaden somit dem Standort. Anstatt Umverteilungsfantasien zu pflegen, sollte sich daher auch der Regierungspartner darauf konzentrieren, wie wir die Wirtschaft stärken, eine neue Gründerwelle auslösen und die Re-Industrialisierung einleiten“, sagt Mitterlehner. „Wir wollen unsere Leitbetriebe und KMU als Partner unterstützen und keine neuen Hürden wie eine sechste Urlaubswoche aufbauen. Umso wichtiger sind Maßnahmen wie die GmbH-Reform, unsere Jungunternehmeroffensive und die Entrümpelung der Gewerbeordnung“, so Mitterlehner. Fortgesetzt wird auch die Internationalisierungs-Offensive, die die Erschließung neuer Märkte mit neuen Produkten vorantreibt. „Eine Diversifizierung der Exporte ist ein Schlüsselrezept für mehr Wettbewerbsfähigkeit“, betont Mitterlehner.

Mit Blick auf die IMD-Ranking-Ergebnisse stellt Mitterlehner fest, dass Europa unter seiner Wachstumsschwäche und dem zu wenig entfesselten Binnenmarkt leidet: „Aufgrund der dynamischeren Länder in anderen Weltregionen verschieben sich weltweit die Kräfte und das kommt auch in den Rankings zum Ausdruck.“ Insgesamt haben sich gleich 14 EU-Länder verschlechtert. Österreich hat seine neunte Position im EU-Vergleich gehalten, wurde aber in der weltweiten Rangliste von China und Korea überholt und liegt dort jetzt auf Platz 23 von 60 untersuchten Ländern. Zum Vergleich: Im jüngsten Ranking des World-Economic-Forums hat sich Österreich unter 144 Ländern um drei Plätze verbessert – von Platz 19 auf Platz 16. Gleichzeitig bekräftigt Mitterlehner, dass Österreich bei den Fundamentaldaten weiterhin gut aufgestellt ist: „Wir haben zwei Mal in Folge einen Exportrekord geschafft, was die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die guten Rahmenbedingungen am Standort belegt. Zudem wachsen wir heuer schon das zwölfte Jahr in Folge schneller als die Eurozone und halten seit 24 Monaten die niedrigste Arbeitslosenquote in der EU“, betont Mitterlehner. „Allerdings dürfen wir uns auf diesen guten Zahlen nicht ausruhen, sondern müssen laufend weitere Anstrengungen setzen“, so Mitterlehner. Als besonders positives Signal wertet Mitterlehner den Anstieg der Forschungsausgaben auf das neue Rekordniveau von rund neun Milliarden Euro im Jahr 2013. „Durch mehr Innovationen gewinnen wir die Zukunft“, betont Mitterlehner.

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