In Schweinfurt hat ein Richter für einen 57-jährigen Sparkassenmitarbeiter Untersuchungshaft angeordnet. Der Mann soll vor allem ältere Kunden um mehrere hunderttausend Euro betrogen haben.
Verdacht auf systematischen Betrug
Laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte über einen längeren Zeitraum hinweg systematisch Kunden, vor allem Rentner, um hohe Summen gebracht. Er soll Gelder von deren Konten abgehoben und diese für private Zwecke verwendet haben.
„Die Anschuldigungen gegen den Mitarbeiter sind sehr schwerwiegend“, erklärt der zuständige Staatsanwalt. „Es besteht der dringende Tatverdacht, dass er gezielt und wiederholt Kunden ausgenutzt hat, um an deren Geld zu kommen.“
Hoher finanzieller Schaden für Opfer
Durch die mutmaßlichen Machenschaften des Beschuldigten entstand bei den Geschädigten ein Gesamtschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro. „Für viele der Rentner waren die hohen Summen, die sie verloren haben, existenzbedrohend“, so der Staatsanwalt weiter. „Sie hatten ihr Erspartes über Jahre aufgebaut und mussten nun feststellen, dass es ihnen gestohlen wurde.“
Einige der Opfer seien durch den Verlust ihres Vermögens in finanzielle Notlagen geraten und müssten nun um ihre Altersvorsorge bangen. „Das trifft die Menschen in einem Alter, in dem sie eigentlich auf ein sorgenfreies Leben hoffen dürfen“, betont der Ankläger. „Der mutmaßliche Täter hat hier auf skrupellose Art und Weise die Schwäche und Verletzlichkeit seiner Opfer ausgenutzt.“
Vertrauensbruch mit schwerwiegenden Folgen
Besonders schwerwiegend sei auch der Vertrauensbruch gegenüber den Kunden der Sparkasse. „Als Mitarbeiter einer Bank hat der Beschuldigte eine besondere Verantwortung und einen Vertrauensvorschuss genossen“, erklärt der Richter in seiner Begründung für den Haftbefehl.
„Dass er dieses Vertrauen auf so perfide Art und Weise missbraucht haben soll, um sich auf Kosten der Sparer zu bereichern, ist ein Schlag ins Gesicht aller, die ihr Geld dort in Sicherheit wähnten.“
Viele Kunden der Sparkasse seien nach den Enthüllungen zutiefst verunsichert und hätten nun große Zweifel an der Integrität des Geldinstituts. „Das Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Kunden ist massiv erschüttert“, so der Richter weiter. „Das wird sicher nicht ohne Folgen für das Ansehen und die Reputation der Sparkasse bleiben.“
Fluchtgefahr und Verdunkelungsgefahr
Aufgrund der Schwere der Vorwürfe und des hohen Schadens für die Opfer sah der Richter keinen anderen Ausweg als die Anordnung der Untersuchungshaft. „Es besteht die Gefahr, dass der Beschuldigte flüchten oder wichtige Beweismittel vernichten könnte“, begründete er seine Entscheidung.
Der 57-Jährige habe nach Ansicht der Ermittler auch keinerlei Reue oder Einsicht gezeigt. „Er hat die Vorwürfe bislang bestritten und versucht, die Schuld von sich zu weisen“, erklärte der Staatsanwalt. „Daher sehen wir auch eine erhebliche Verdunkelungsgefahr, die eine Inhaftierung unumgänglich macht.“
Konsequenzen für die Sparkasse
Für die betroffene Sparkasse in Schweinfurt hat der Fall ebenfalls weitreichende Folgen. „Wir sind zutiefst erschüttert über das Verhalten unseres Mitarbeiters“, sagte der Vorstandsvorsitzende in einer Stellungnahme. „Ein solcher Vertrauensbruch ist für uns nicht zu akzeptieren.“
Man werde nun alle notwendigen Schritte einleiten, um den entstandenen Schaden für die Kunden so gering wie möglich zu halten und das Vertrauen wiederherzustellen. Dazu gehöre auch eine lückenlose Aufklärung des Falles und die Prüfung möglicher Konsequenzen für die interne Kontrolle und Überwachung.
„Wir werden alles daran setzen, dass sich so etwas in Zukunft nicht wiederholt“, versprach der Vorstandschef. „Die Sicherheit und das Vertrauen unserer Kunden haben für uns oberste Priorität.“
