Die Silvesternacht in Berlin war wie in den Vorjahren von einer sehr regen Böllerei geprägt. Unzählige Raketen, Böller und andere Feuerwerkskörper wurden gezündet, was zu enormen Schäden geführt hat. Straßen und Plätze waren übersät mit Scherben, ausgebrannten Fahrzeugen und anderen Trümmern. Besonders problematisch waren dabei die sogenannten „Kugelbomben“ – illegale und hochexplosive Sprengkörper, die erhebliche Zerstörung anrichten können.
Ruf nach Konsequenzen
Angesichts der verheerenden Schäden und der Gefahr, die von diesen illegalen Feuerwerkskörpern ausgeht, fordert die Berliner CDU nun entschiedenes Handeln. Der Fraktionsvorsitzende Burkard Dregger betont, dass man solche Exzesse in Zukunft unbedingt verhindern müsse. „Was wir hier erlebt haben, ist absolut inakzeptabel. Es kann nicht sein, dass jedes Jahr aufs Neue Menschen und Sachwerte in Gefahr gebracht werden.“
Strengere Kontrollen und Sanktionen
Um die wilde Böllerei einzudämmen, schlägt die CDU ein Maßnahmenpaket vor. Zum einen müsse die Polizei die Kontrollen deutlich verstärken und konsequent gegen Verstöße vorgehen. Wer illegale Pyrotechnik wie Kugelbomben zündet, solle empfindliche Strafen und hohe Schadenersatzforderungen zu spüren bekommen.
Darüber hinaus sollten die Verkaufsmöglichkeiten für Feuerwerk stark eingeschränkt werden. „Wir brauchen ein Verbot des Einzelhandelsverkaufs von Pyrotechnik. Die legale Abgabe sollte nur noch über wenige, streng kontrollierte Großhändler erfolgen“, fordert Dregger. Dadurch ließen sich die Absatzwege für Kriminelle deutlich erschweren.
Verbot von Kugelbomben
Ein zentraler Punkt ist für die CDU auch ein vollständiges Verbot von Kugelbomben und vergleichbaren gefährlichen Sprengkörpern. „Diese Dinger haben auf Straßen und Plätzen in Wohngebieten absolut nichts zu suchen. Sie stellen eine massive Gefahr für Leib und Leben dar und müssen komplett aus dem Verkehr gezogen werden“, so der CDU-Fraktionschef.
Um dies rechtlich abzusichern, solle der Bund unverzüglich eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg bringen. Zudem fordert die Berliner CDU, dass die Strafverfolgungsbehörden alles daran setzen, die illegale Herstellung und den Vertrieb dieser Sprengkörper konsequent aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Komplexe Hintergründe
Die Problematik der Kugelbomben ist in der Tat vielschichtig. Oft werden diese Sprengkörper von kriminellen Banden aus illegal importierter Pyrotechnik selbst hergestellt und dann gewinnbringend weiterverkauft. Dahinter stehen gut organisierte Strukturen, die sich über Landesgrenzen hinweg erstrecken.
Hinzu kommt, dass viele junge Menschen, die an der Silvesternacht-Randale beteiligt waren, aus sozial schwachen Milieus stammen. Für sie sind die illegalen Böller offenbar ein Ventil, um Frust und Perspektivlosigkeit auszuleben. Eine einfache Lösung ist hier nicht in Sicht.
Ganzheitlicher Ansatz gefordert
Um die Problematik langfristig in den Griff zu bekommen, braucht es deshalb einen ganzheitlichen Ansatz. Neben konsequenter Strafverfolgung und schärferen Gesetzen müssen auch die sozialen Ursachen angegangen werden. Dregger fordert hier ein „Silvesterprogramm“ mit Präventionsmaßnahmen, Jugendhilfe und Sozialarbeit in den betroffenen Stadtvierteln.
„Wir müssen die Ursachen dieser Gewaltausbrüche an der Wurzel packen. Das bedeutet, dass wir uns intensiv um die jungen Menschen kümmern müssen, die dort am Werk waren. Viele von ihnen kommen aus schwierigen Verhältnissen und haben kaum Perspektiven. Hier braucht es gezielte Förderung und Betreuung, um sie von solchen Straftaten abzubringen.“
Auch Anwohner in die Pflicht nehmen
Allerdings, so betont Dregger, können die Behörden diese Aufgabe nicht alleine stemmen. Auch die Bürger sind gefordert, Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten. „Jeder Einzelne muss seinen Teil dazu beitragen, damit wir diese Zustände in Zukunft vermeiden. Das fängt schon damit an, dass Anwohner verdächtige Aktivitäten umgehend der Polizei melden.“
Darüber hinaus appelliert der CDU-Politiker an die Eigenverantwortung der Eltern. „Wir müssen Wege finden, wie wir Familien besser in die Pflicht nehmen können. Eltern, deren Kinder an solchen Krawallen beteiligt sind, müssen die Konsequenzen spüren – zum Beispiel in Form von Geldstrafen oder Schadenersatzforderungen.“
Nur mit der Unterstützung aller Bürger, so Dregger, lasse sich die Silvesternacht-Problematik langfristig lösen. „Wir brauchen hier eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir solche Exzesse in Zukunft verhindern.“
Insgesamt zeigt sich, dass die Problematik der wilden Böllerei in Berlin eine sehr komplexe ist. Neben verschärften Kontrollen und Sanktionen sind auch Präventionsmaßnahmen und ein Umdenken in der Gesellschaft gefordert. Nur so lässt sich das gefährliche Treiben mit illegalen Sprengkörpern dauerhaft eindämmen und die Sicherheit an Silvester wiederherstellen.
