Nationalität von Verdächtigen: KFN-Direktor lobt Reuls Entscheidung

Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), Thomas Bliesener, hat die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) gelobt, dass die Polizei Medien künftig grundsätzlich die Nationalität von Verdächtigen mitteilen soll. „Ich begrüße eine eindeutige Regelung, die der Polizei eine klare Handhabe gibt“, sagte Bliesener den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Mittwochsausgaben). Denn Formulierungen wie „wenn die Herkunft mit der Tat in Verbindung steht“ seien „ja immer weich. Deshalb ist eine klare Regelung zu begrüßen“, so der KFN-Direktor weiter.

Zur Kriminalitätsbelastung von Zuwanderern oder Menschen mit Migrationshintergrund sagte er: „Es gibt dazu mehrere Untersuchungen. Sie zeigen, dass es da eine höhere Belastung gibt.“ Die könne man „zum Teil auf Alter und Geschlecht“ zurückführen. Aber das erkläre „nicht alles. Und wir kennen gerade bei Zuwanderern auch eine Fülle anderer kriminalitätsbegünstigender Merkmale: mangelnde Zukunftschancen, fehlende Bleibeperspektive, schlechtere Sprachkenntnisse. Deshalb wundert die höhere Belastung nicht“, so Bliesener. Freilich würden die Fakten „manchmal instrumentalisiert und auf die Ethnie zurückgeführt, mit der sie tatsächlich überhaupt nichts zu tun haben“, so der KFN-Direktor weiter. Pressemitteilungen mit Bezug zu Ermittlungen würden durch die zuständigen Staatsanwaltschaften meistens gemeinsam mit dem BKA herausgegeben, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Dabei sei die „Nennung der Nationalität üblich“.

Foto: Herbert Reul, über dts Nachrichtenagentur

 

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