Erst vor kurzem, Anfang Februar, wurde die Dresdner Carolabrücke für den Schiffsverkehr auf der Elbe wieder freigegeben. Doch der Jubel über diese Öffnung der wichtigen Verkehrsverbindung hielt nicht lange an. Neue Risse und Schäden am Baumaterial der Brücke haben die Behörden nun dazu gezwungen, den Verkehr auf der Elbe erneut zu stoppen. Die Carolabrücke gilt akut als einsturzgefährdet.
Schwere Schäden entdeckt
Die Dresdner Carolabrücke ist eine der wichtigsten Elbquerungen in der sächsischen Landeshauptstadt. Sie verbindet die Altstadt mit den nordwestlichen Stadtteilen und ist eine zentrale Achse für den Straßen- und Schiffsverkehr. Umso größer war die Erleichterung, als die Brücke Anfang Februar nach mehrjähriger Sanierung wieder für Binnenschiffe freigegeben werden konnte. Doch bei genaueren Untersuchungen des Bauwerks in den vergangenen Wochen haben die Experten nun schwerwiegende neue Schäden entdeckt. An mehreren Stellen sind große Risse im Beton und in der Stahlkonstruktion aufgetreten. Diese Schäden gefährden die Standsicherheit der Brücke akut. „Wir müssen leider feststellen, dass der Zustand der Carolabrücke deutlich schlechter ist, als bislang angenommen“, erklärt ein Sprecher des Dresdner Verkehrsmanagements. „Die Brücke ist aktuell nicht mehr verkehrssicher.“
Schwierige Entscheidung für die Behörden
Angesichts der gravierenden Schäden blieb den zuständigen Behörden keine andere Wahl, als den Schiffsverkehr auf der Elbe erneut zu stoppen. „Die Sicherheit hat höchste Priorität. Wir können das Risiko eines Brückeneinsturzes nicht eingehen“, betont der Sprecher. Auch der Straßenverkehr über die Carolabrücke wurde umgehend gesperrt. Für die Verantwortlichen in Dresden ist diese Entscheidung eine schwere Bürde. Die Carolabrücke ist eine zentrale Verkehrsader in der Stadt. Ihre Sperrung führt unweigerlich zu massiven Behinderungen und Staus im Straßen- und Schiffsverkehr. „Wir wissen, dass diese Sperrung für viele Bürger und Unternehmen eine enorme Belastung darstellt. Aber die Sicherheit geht einfach vor“, erklärt der Sprecher.
Umfangreiche Prüfungen nötig
Nun müssen die Experten in den nächsten Tagen und Wochen genau untersuchen, wie schwerwiegend die neuen Schäden an der Brücke tatsächlich sind. Auf Basis dieser Untersuchungen muss dann entschieden werden, wie es mit der Carolabrücke weitergehen soll. Eines ist für die Behörden allerdings schon jetzt klar: Umfangreiche Sanierungsarbeiten werden unumgänglich sein. „Wir müssen die Brücke jetzt gründlich durchleuchten und alle Schwachstellen identifizieren. Erst dann können wir einen konkreten Sanierungsplan erstellen“, sagt der Sprecher. Wie lange diese Prüfungen und anschließenden Baumaßnahmen dauern werden, lasse sich derzeit noch nicht absehen. Klar ist nur, dass die Carolabrücke für den Verkehr für eine längere Zeit gesperrt bleiben muss.
Rätsel um die Ursachen
Offen ist auch noch, was genau zu den neuen gravierenden Schäden an der Brücke geführt hat. Die Experten rätseln derzeit, ob möglicherweise Konstruktionsfehler, Materialermüdung oder witterungsbedingte Einflüsse die Ursachen sein könnten. „Wir werden das in unseren Untersuchungen sehr genau unter die Lupe nehmen müssen“, erklärt der Sprecher. Erst wenn die Gründe für die Schäden geklärt sind, lasse sich auch eine dauerhafte Lösung für die Zukunft der Carolabrücke finden. Bis dahin bleibt die wichtige Elbquerung in Dresden für Autofahrer, Fußgänger und Schiffe gesperrt. Die Bürger der Landeshauptstadt müssen sich also auf erhebliche Einschränkungen im Verkehr einstellen. Vor allem für Pendler, Unternehmen und den Tourismus wird die Sperrung der Carolabrücke eine enorme Herausforderung. Die Behörden appellieren an alle Betroffenen, Geduld und Verständnis aufzubringen, bis eine Lösung gefunden ist.
