Neuer Verdi-Chef will CO2-Steuer für Gutverdiener

In der Debatte um eine CO2-Steuer hat der designierte neue Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, eine stärkere Belastung von Gutverdienern gefordert. Der klimaneutrale Umbau der Gesellschaft funktioniere nicht, „wenn das Einkommen von Normal- und Geringverdienern schrumpft und Wohlhabende sich gleichzeitig von allen Belastungen wie einer CO2-Steuer freikaufen und so ihren Lebensstil unverändert weiterführen können“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Konkret forderte Werneke, der in zwei Wochen an die Spitze der Gewerkschaft rücken soll, eine einkommensbezogene CO2-Steuer.

Die Einnahmen daraus müssten in unterschiedlicher Höhe an die Bürger zurückfließen. „Diese Rückzahlung muss einkommensbezogen gestaffelt sein, das heißt, Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen bekommen proportional mehr zurückgezahlt als die mit hohen Einkommen. Das wäre gerecht“, sagte Werneke, der aktuell Vize-Chef von Verdi ist. Um höhere Ticketpreise für Flugreisen zu bekommen, forderte Werneke als „einfachsten Weg“ eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Flughäfen: „Wenn es bei allen Billigairlines und bei den Bodendiensten halbwegs akzeptable Arbeitsbedingungen gäbe, wären auch die Ticketpreise realistisch.“ Er plädierte auch für einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und für billigere Bahntickets. Das Geld dafür solle über neue Schulden aufgebracht werden. CDU und CSU müssten endlich bereit sein. „neue Schulden für diese große Zukunftsinvestition zu machen und sich von dem Dogma der schwarzen Null zu verabschieden.“ Der 52-jährige Werneke ist derzeit Vize-Vorsitzender der zweitgrößten Gewerkschaft Verdi. Er soll auf dem Verdi-Bundeskongress am 24. September zum Nachfolger von Frank Bsirske gewählt werden. Werneke ist der einzige Kandidat.

Foto: Frau auf einer Rolltreppe, über dts Nachrichtenagentur

 

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