Neues Bundeskabinett nicht repräsentativ für Bevölkerung

Berlin – Das neue Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist alles andere als durchschnittlich. Das ergab ein Vergleich des Kabinetts mit der Bevölkerung von „Bild am Sonntag“. So liegt der Anteil der Verheirateten im Kabinett bei 87,5 Prozent, während nur 43,4 Prozent der Bevölkerung verheiratet sind

Auch die durchschnittliche Zahl der Kinder ist im Kabinett mit 2,06 Kindern pro Kabinettsmitglied fast doppelt so hoch wie die aktuelle Geburtenrate in Deutschland (1,4 Kinder pro Frau). Auch ist das Kabinett überdurchschnittlich gut gebildet: Alle Mitglieder haben einen Hochschulabschluss, während das nur bei 12,9 Prozent der Bevölkerung der Fall ist. Mit 54,4 Jahren ist das Kabinett deutlich älter als der durchschnittliche Deutsche (45 Jahre). Unterrepräsentiert sind im Kabinett der Kanzlerin Frauen mit 37,5 Prozent im Vergleich zu einem Anteil von 51 Prozent an der Bevölkerung, Behinderte mit 6,25 Prozent im Vergleich zu einem Anteil von 8,9 Prozent an der Bevölkerung und bekennende Homosexuelle mit 0 Prozent im Vergleich zu 5 bis 10 Prozent an der Bevölkerung. Noch deutlicher ist der Unterschied bei Menschen mit Migrationshintergrund: während kein Kabinettsmitglied einen Migrationshintergrund hat, ist das bei 20 Prozent der Bevölkerung anders. Überrepräsentiert sind im Kabinett sowohl Protestanten mit 62,5 Prozent im Vergleich zu einem Bevölkerungsanteil von 29 Prozent und Katholiken mit einem Anteil von 37,5 Prozent im Vergleich zu einem Anteil von 30 Prozent an der Bevölkerung. Finanziell stehen die Regierungsmitglieder deutlich besser da, als der Durchschnitt der Bevölkerung. Während der Bruttolohn der Sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer im Westen im Jahr 2012 bei 2703 Euro lag, verdient das durchschnittliche Kabinettsmitglied 17312 Euro im Monat. Auch die Altersversorgung ist im Kabinett überdurchschnittlich gut. Während ein verheirateter Minister ohne zusätzliches Bundestagsmandat nach einer Legislaturperiode einen Pensionsanspruch von 3866 Euro hat, erwirbt ein Durchschnittsverdiener im Westen, der 45 Jahre in die Rentenversicherung einzahlt innerhalb von vier Jahren lediglich einen Anspruch in Höhe von rund 113 Euro pro Monat.

Foto: Alexander Dobrindt und Hermann Gröhe, über dts Nachrichtenagentur

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