Nordzucker-Chef rechnet mit sinkenden Zuckerpreisen

Der Chef des Zuckerproduzenten Nordzucker, Hartwig Fuchs, rechnet mit sinkenden Zuckerpreisen. „Wir werden jetzt in der EU deutlich mehr Zucker produzieren, als der Markt wirklich braucht“, sagte der Nordzucker-Chef der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe) mit Blick auf die zum Oktober fallende Zuckerquote. Fast 50 Jahre lang hatte die Quote die Produktion in Europa gedeckelt, nun fällt die Mengenbegrenzung.

In einigen Mitgliedstaaten sei der Anbau von Zuckerrüben daher um bis zu 25 Prozent ausgeweitet worden, sagte Fuchs. Das werde für ein Überangebot sorgen, welches zu einer „kurzen Tiefpreisphase“ führe. Die Kunden im Supermarkt würden die Auswirkungen aber wohl nicht merken. „Hier setzt der Handel die Preise. Das nimmt der Verbraucher kaum wahr.“ Die Zuckerrüben-Bauern stellte Fuchs aber auf härtere Zeiten ein: „Unterm Strich werden die Landwirte in der ersten Zeit der Nach-Quoten-Ära vermutlich allgemein weniger Geld für ihre Rüben bekommen.“ Insgesamt rechnet der Manager mit einem sinkenden Zuckerkonsum in Europa. „Wachstum bei Zucker findet außerhalb von Deutschland, außerhalb der EU statt.“ Daher plane Nordzucker auch, eine Produktion außerhalb Europas aufzubauen. Fuchs nannte Brasilien und das südliche Afrika als mögliche Standorte.

Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur

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