Opa will nicht ausziehen: Stadt baut Autobahn um sein Haus

Opa will nicht ausziehen: Stadt baut Autobahn um sein Haus


Jinxi, eine Kleinstadt in China, ist Schauplatz einer ungewöhnlichen Baumaßnahme. Seit Jahren plant die örtliche Verwaltung den Bau einer Autobahn, die durch das Stadtgebiet führen soll. Doch ein Anwohner, den alle nur „Opa“ nennen, stellt sich quer und weigert sich, sein Haus zu verlassen. 

Die Geschichte beginnt vor über einem Jahrzehnt, als die Stadtverwaltung die Anwohner darüber informierte, dass ihre Häuser abgerissen werden müssen, um Platz für den Autobahnbau zu schaffen. Die meisten Bewohner stimmten zu und ließen sich anderweitig umsiedeln. Doch Opa, ein betagter Mann Mitte 80, wollte von einem Umzug nichts wissen. „Dieses Haus ist mein Zuhause seit über 50 Jahren. Hier bin ich geboren, hier habe ich geheiratet und meine Kinder großgezogen. Ich werde es nicht verlassen“, erklärte er den Stadträten.

Die Behörden versuchten, den alten Mann mit Versprechungen und finanziellen Angeboten umzustimmen, doch Opa blieb stur. Schließlich eskalierte der Konflikt, als die Stadt mit dem Autobahnbau begann – direkt um Opas Haus herum.

Bauarbeiten um Opas Haus

In den folgenden Monaten verwandelte sich Opas ruhiges Zuhause in eine Baustelle. Schwere Maschinen rückten an und begannen, die Straßen und Brücken rund um das Haus zu errichten. Tag für Tag wurde das Gebäude mehr und mehr von der Außenwelt abgeschnitten. 

Opa musste seinen Alltag komplett umstellen. Der Zugang zu seinem Haus war erschwert, Lieferungen und Besuche wurden immer komplizierter. Die Lautstärke der Bauarbeiten machte es ihm schwer, sich zu konzentrieren oder auszuruhen. Trotzdem weigerte er sich weiterhin, auszuziehen.

„Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht. Wie soll ich jetzt einfach alles hinter mir lassen und woanders neu anfangen?“, fragte er immer wieder. Die Stadtverwaltung zeigte wenig Verständnis und beharrte darauf, dass der Autobahnbau planmäßig fortgesetzt werden müsse.

Opas Gesundheit verschlechtert sich

Mit der Zeit nahm der Stress für Opa immer mehr zu. Die lauten Bauarbeiten, die eingeschränkte Mobilität und die Sorge um seine Zukunft zehrten an seinen Kräften. Seine Gesundheit begann sich rapide zu verschlechtern. 

Opa litt zunehmend unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Bluthochdruck. Auch seine Herz-Kreislauf-Probleme verschlimmerten sich. Der alte Mann musste mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Seine Angehörigen machten sich immer größere Sorgen. Sie versuchten, Opa zum Umzug zu überreden, doch er blieb stur. „Ich will hier nicht weg. Dieses Haus ist alles, was ich habe“, sagte er immer wieder.

Die Stadtverwaltung zeigte sich unbeeindruckt von Opas gesundheitlicher Situation. Sie setzten die Bauarbeiten fort und verwiesen darauf, dass der Autobahnbau im Zeitplan liege und nicht gestoppt werden könne.

Opa kapituliert schließlich

Nach fast zwei Jahren des zermürbenden Kampfes musste Opa schließlich einsehen, dass er den Behörden nicht mehr länger Paroli bieten konnte. Seine Gesundheit war so stark angegriffen, dass er eine Fortsetzung der Auseinandersetzung nicht mehr durchgestanden hätte.

Im Frühjahr gab er schließlich nach und willigte ein, sein Haus zu verlassen. Die Stadtverwaltung bot ihm eine Ersatzimmobilie und eine Entschädigung an, die er jedoch nur widerwillig akzeptierte. „Ich habe hier mein ganzes Leben verbracht. Jetzt muss ich alles hinter mir lassen“, sagte er traurig.

Opa zog schließlich im Sommer in eine kleine Wohnung am Stadtrand. Er vermisst sein altes Haus und die vertraute Umgebung sehr. Immer noch hadert er mit der Entscheidung, die ihm aufgezwungen wurde. „Ich werde nie wieder glücklich werden können. Dieser Ort war mein Zuhause“, klagt er.

Die Fertigstellung der Autobahn

Während Opa sich in seine neue Bleibe einlebt, schreiten die Bauarbeiten an der Autobahn zügig voran. Inzwischen ist das Teilstück, das einst mitten durch Opas Wohngrundstück verlief, fertiggestellt. 

Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung zeigen sich zufrieden mit dem Fortschritt des Projekts. „Die Anbindung an das überregionale Straßennetz ist für unsere Stadt von großer Bedeutung. Der kleine Umweg um das Haus hat uns zwar etwas Zeit gekostet, aber letztendlich konnten wir unsere Pläne umsetzen“, erklärt der Bürgermeister.

Opa verfolgt die Fertigstellung der Autobahn mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist er froh, dass die lärmenden Bauarbeiten endlich vorbei sind. Andererseits erfüllt es ihn mit Wehmut, seine alte Heimat nun für immer verloren zu haben.

„Ich hätte niemals gedacht, dass es so enden würde. Dieses Haus war alles, was ich hatte. Jetzt bin ich ein Fremder in meiner eigenen Stadt“, seufzt er. Opas Geschichte ist ein trauriges Beispiel dafür, wie das Streben nach Fortschritt und Modernisierung das Schicksal einzelner Menschen beeinflussen kann.

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