Organspende: Spahn verteidigt Widerspruchslösung

Vor der Orientierungsdebatte zur Organspende an diesem Mittwoch im Bundestag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seinen Vorschlag für eine Widerspruchslösung gegen Kritik verteidigt. „Das ist kein Zwang zur Spende. Sondern der Zwang, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

Die Gesellschaft müsse sich diese Auseinandersetzung zumuten. „Die 10.000 Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, müssen es uns wert sein“, so Spahn weiter. Mit Blick auf den fraktionsübergreifenden Widerstand gegen seine Pläne räumte der Gesundheitsminister ein, es gebe gewichtige Argumente auf beiden Seiten. Das brauche den offenen Austausch. Doch allen gehe es darum, die Zahl der Organtransplantationen deutlich zu steigern. „Uns eint das Ziel, aber wir streiten über den Weg“, so der CDU-Politiker. Nach Spahns Vorschlag soll jeder Mensch potenzieller Organspender sein, wenn er dem zu Lebzeiten nicht widerspricht oder dessen Angehörige dies nach dem Tod ablehnen. Derzeit muss ein Organspender oder seine Angehörigen der Spende aktiv zustimmen.

Foto: Organspendeausweis, über dts Nachrichtenagentur

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