Polyurethan – flexibler Begleiter im Alltag

Das vielseitige Multitalent unter den Kunststoffen taucht im Alltag abgekürzt als PU oder PUR in vielen Bereichen auf. Polyurethan wurde erstmals durch Dr. Otto Bayer im Jahr 1937 hergestellt. Die Geschichte dieses Kunststoffes nahm von da an seinen Lauf. Während des Zweiten Weltkriegs konnten einige schwer verfügbare und somit teure Stoffe durch Polyurethan ersetzt werden, zum Beispiel Gummi. Zusätzlich wurde es für militärische Zwecke im Flugzeugbau verwendet oder als Beschichtung für wetterfeste Kleidung. In den Fünfziger-Jahren gewann dann besonders der Einsatz von Polyurethan in Schaumstoffen an Bedeutung für viele Industriezweige.

Heute sind die moderne Technik und der Alltag ohne diesen Kunststoff kaum mehr denkbar. Polyurethan steckt dabei sowohl in besonders widerstandsfesten und langlebigen, aber auch in sehr flexiblen und leichten Produkten. Die Zusammensetzung und Verfahrensweisen bei der Herstellung von PUR-Produkten ist so variabel, dass vielseitige Einsatzmöglichkeiten entstehen. Zudem ist es recycelbar. Polyurethan zeigt solche chemischen, thermischen und elektrischen Eigenschaften, dass es auch als Ersatz für Holz und Metalle genutzt wird und dabei viele positive Fähigkeiten mit sich bringt. Als Dämmstoff und Baumaterial ist PUR daher ein beliebter Kunststoff, der trotz seines geringen Gewichtes sowohl massiv als auch flexibel einsatzfähig ist.

Träume sind Schäume? Nicht mit Polyurethan!

PUR als Schaum kann offenzellig oder geschlossenzellig hergestellt werden. Die offenzelligen Schäume sind besonders elastisch und eignen sich für bequeme Polsterungen in Matratzen, Möbeln und Autositzen. Die geschlossenzellige Variante wird wegen ihrer sehr guten Dämmfähigkeiten in der Wärme- und Kältedämmung genutzt. Ob als Weich- oder Hartschaum: Polyurethan als Schaum ist besonders leicht und bringt die moderne Technik auch dort voran, wo geringes Gewicht vonnöten ist, wie beispielsweise in der Raumfahrttechnik.

Flexibel oder massiv? PUR kann beides!

Polyurethan ist als flexibles und gleichsam festes und langlebiges Material auch beliebt für die Herstellung von Möbeln und vielen Alltagsgegenständen. Viele Autoteile bestehen aus dem leichten Kunststoff, der auch hier durch sein geringes Gewicht hilft, um Treibstoff zu sparen. Die Bedeutung von Polyurethan im Automobilbau ist nicht zu unterschätzen. Aber auch im Medizin- und Reha-Sektor kommt flexibles PUR immer mehr zum Einsatz. So setzt beispielsweise die Forschung bei künstlichen Herzklappen auf die Eigenschaften von Polyurethan.

PUR wird auch als massiver Kunststoff eingesetzt, der durch seine besondere Stoßfestigkeit viele Schutzfunktionen übernimmt. Dazu zählen beispielsweise Gehäuse für elektronische Komponenten.

Anwendungsgebiete von Polyurethan

Der Trend zeigt, dass die moderne Forschung und Technik mit Polyurethan noch viele neue Möglichkeiten und Lösungen bieten wird. Die Vielseitigkeit der Eigenschaften, die dieser Kunststoff mit sich bringt, schafft dabei umfassende Einsatzgebiete. Polyurethan dient als Grundlage für:

  • Weichschaum
  • Hartschaum
  • Beschichtungsmittel
  • Klebemittel
  • Dichtungsmaterial
  • Bindemittel
  • Reaktionsspritzgießverfahren

Für die industrielle Kunststoffverarbeitung sind dabei unterschiedliche Spezialmaschinen nötig. Moderne Gieß- und Rotationsgussanlagen, wie sie Polytec Industrial anbietet, ermöglichen die Zusammenstellung verschiedener Verfahren und Komponenten. Diese vielseitigen Kombinationsmöglichkeiten der Rohstoffe schaffen Lösungen für jeden Bedarf. PUR begegnet uns aber auch stetig im Alltag, ob in kompakten Gegenständen oder als bequemes Polster. Außerdem enthalten viele Spezialartikel dieses Multitalent unter den Kunststoffen.

Polyurethan im Alltag

Polyurethane begegnen uns fast überall. Bauschaum aus der Dose für die Dämmung von Fenstern und Leitungen, aber auch Spezialdämmplatten für den Hausbau bestehen aus Polyurethan als isolierenden Werkstoff. Im Auto sind nicht nur die Sitze dank PUR sehr bequem, sondern es dient gleichsam als Schallschutz im Motorraum und als flexibler Stoßfänger für viele Autoteile. Auch Lenkrad und Schaltknauf nutzen das formstabile Material, das gut in der Hand liegt. Zudem sind PUR-basierte Lacke für die Karosserie besonders widerstandsfähig.

Um unsere Lebensmittel kühl und hygienisch zu lagern, wird Polyurethan auch in Kühl- und Gefriergeräten als leichter und kompakter Isolationsstoff genutzt. Das spart Energie! Der Kunststoff ist ebenso in modernen Sportschuhen nicht mehr wegzudenken – leicht, flexibel und schützend umhüllt er die Füße. Dank der Flexibilität und einer besonders geringen Reaktivität wird Polyurethan auch in der Medizintechnik eingesetzt, wie beispielsweise für Prothesen oder in der Wundversorgung.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert