PSA Peugeot Citroën: der zweitgrößte Autokonzern Europas

Mit dem wirtschaftlichen Beistand seines Bruders Hugues gründete André Citroën die „Société des Engrenages Citroen, Hinstin et Cie“ – ein Unternehmen, das Winkelzahnräder herstellte. Zu dieser Zeit dachte noch niemand an Autos und somit auch nicht daran, das Unternehmen einmal zu den größten Autokonzernen Europas gehören wird. Im Ersten Weltkrieg wird die Fabrik umgestellt, um Granaten herzustellen. André Citroën hatte sich am Ende des Krieges das Startkapital zur Realisierung einer Idee erwirtschaftet, die ihm bei seinem ersten USA-Besuch 1912 in Detroit gekommen ist: Er wollte Automobile bauen und das in Massenproduktion. Im Juli 1919 fällt dafür der Startschuss. Der Typ A ist nicht nur das erste Automobil, das in Großserie in Europa produziert wurde, sondern er stellt auch eine technische Revolution dar, durch den Einbau eines elektrischen Anlassers und eines Ersatzrades.

Ein Netz von 300 Vertragshändlern in Frankreich

Das System der Austausch-Ersatzteile führt Citroën dann ein Jahr später ein und bildet ein Netz von 300 Vertragshändlern in Frankreich. Diese verkaufen nicht nur die Neuwagen von Citroën, sondern fungieren als Gebrauchtwagenhändler – wie heute auch http://www.dsautomobiles.ch/ und die Citroën Händler weltweit. Sein System flankiert er mit der erstmaligen Einführung von Auto-Werbekarawanen, mit denen er für das Unternehmen wirbt. Bereits 1921 bietet die Marke Leasing- und Leihwagen an und zwei Jahre später wird der erste Ersatzteilkatalog veröffentlicht und die Reparaturpreise in Frankreich vereinheitlicht.

Im Laufe der folgenden Jahre erlebt Europa in Bezug auf Citroën noch vieles und bis 1926 wird die Tagesproduktion auf rund 400 Fahrzeuge verdoppelt. Doch die Wirtschaftskrise macht auch Citroën zu schaffen – neben der Spielernatur André Citroën – und 1934 muss das Unternehmen Konkurs anmelden. Die Firma wird von den Gebrüdern Michelin übernommen, die den bereits fertig entwickelten Traction Avant schnell auf den Markt bringen wollen, um das verlorene Kapital wieder einzufahren. André Citroën stirbt im Juli 1935 im Alter von 57 Jahren und erlebt den grandiosen Erfolg des Fahrzeugs und des Unternehmens nicht mehr.

Citroën: 2020 ist ein Absatzziel von 1,6 Mio. Fahrzeugen geplant

1975 wird Citroën von PEUGEOT übernommen und ein Jahr später wird die Group PSA (Peugeot Société Anonyme) gegründet, zu dem heute neben Citroën auch die Marken DS, Opel, Peugeot und Vauxhall gehören. Nach Volkswagen ist die PSA wie bereits auch in der Vergangenheit der zweitgrößte europäische Autobauer nach Volkswagen.

Bereits vor der anvisierten Opel-Übernahme waren die Franzosen von 2007 bis 2010 Europas zweitgrößter Autohersteller. Die Fahrzeug-Produktion stieg 2014 auf 2.939.000 Fahrzeuge und der Verlust sank auf 555 Mio. Euro, bei einem Jahresumsatz von 53,607 Milliarden Euro. Der globale Marktanteil der PSA lag 2009 bei 5 % und in Westeuropa 2010 bei 14,3 %, nachdem es nur 13,8 % 2009 waren. Ein Rekordverlust von 4,9 Milliarden Euro musst das Unternehmen im Jahr 2012 verzeichnen, der allerdings zum größten Teil begründet ist durch Abschreibungen in Höhe von 4,12 Milliarden Euro. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge sank auf 2,964 Mio. Einheiten.

Auch 2013 war es PSA nicht möglich mehr als 2,8187 Mio. Fahrzeuge zu verkaufen, konnte jedoch den Verlust auf 2,218 Milliarden Euro reduzieren.

Die Zukunft von Citroën und Peugeot (PSA)

Die PSA konnte 2015 und 2016 2,973 bzw. 3,146 Mio. Fahrzeuge verkaufen, was einen Zuwachs von 5,8 % bedeutet und das bei einem Umsatz von 54,676 bzw. 54,03 Milliarden Euro. Daraus wurde ein konsolidierter Gewinn von 1,202 bzw. 2,149 Milliarden Euro erzielt.

Eines ist sicher „Stets ein bisschen anders als die anderen sein“ – dieses Motto kann die Volumenmarke Citroën mit Sicherheit für sich beanspruchen. Markenchefin Linda Jackson erklärt, dass zum Komfort neben der Federung auch auf gemütliche Sitze, angenehme Materialien, ein gutes Raumgefühl, viele Ablagen ….. und eine einfache Handhabung. Der C4 Cactus fährt derzeit stellvertretend für diese Philosophie auf den Straßen, bei dem es sich um einen Cross-over der Kompaktklasse handelt, der ein Freshover erhält und eingestellt wird der C4 Picasso, für den lediglich der siebensitzige C4 Grand Picasso vorgesehen ist, der sein Debüt allerdings erst 2019 haben wird.

Für Citroën strebt die Markenchefin Jackson für 2020 ein Absatzziel von 1,6 Mio. Fahrzeugen an. 2015 verkaufte Citroën 1,41 Mio. Einheiten und davon vielen etwas mehr als 50 % auf Europa. Zwar ist der Bestseller Markt noch immer Frankreich mit 257.000 Einheiten, wo Citroën den dritten Rang einnimmt, doch China dürfte noch in diesem Jahr an dem Hersteller vorbeiziehen. Mittlerweile ist jeder fünfte Citroën-Käufer ein Chinese und die Tendenz ist steigend. Seit kurzem sind die Modelle C Elysee, C4 Sedan, C4 L, C5, C6 und seit kurzem der C5 Aircross in China auf den Straßen zu finden.

Die Kernstrategie von Citroën

Zur Kernstrategie des Unternehmens gehört die globale Ausrichtung, und außerhalb Europas will man innerhalb der nächsten vier Jahre 45 % aller produzierten Modelle an den Verbraucher bringen. Vor allem liegt der Fokus hier auf den SUVs, in denen Produktmanager Xavier Peugeot noch sehr viel Potenzial sieht. Die Nachfrage soll allein in Lateinamerika bis 2020 um 35 % steigen. Citroën verkündet für den Mittleren Osten und Afrika Wachstumsprognosen von 11 %, für Europa 29 %, für Eurasien 100 % und für Indien sowie den Pazifikraum von insgesamt 45 %. Unglaublich ist, dass allein in China jährlich 8,3 Mio. SUV neu zugelassen werden und das sind 45 % des Gesamtmarktes. Hier erwartet Xavier Peugeot für Citroën eine Steigerung von 30 % bis 2020.

Foto: © DS Automobiles

2 Kommentare

  1. Die steigende Anzahl an Autos ist ein Zeichen für eine bessere Wirtschaft. Es ist jedoch alarmierend für die globale Umwelt

  2. Wenn man an große europäische Autohersteller denkt kommen den meisten sofort die deutschen Marken wie VW, BMW oder Mercedes-Benz in den Kopf. Die Nachbarländern machen aber besonders in den letzten Jahren große Schritte in der Motorindustrie.

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