Gebt ihr euren Kindern Quetschies zum Snacken?
Die Fruchtbeutel aus der Drogerie wirken oft verlockend: Eltern müssen kein Obst schnippeln, viele kommen ohne Kühlung aus und sind bei den Kleinen beliebt. Das liegt nicht zuletzt am hohen Zuckergehalt und dem süßen Geschmack. Zwar findet sich bei vielen Kinderprodukten ausschließlich Fruchtzucker in der Zutatenliste, in hoher Konzentration ist dieser aber nicht gesünder als herkömmlicher Zucker. Durch Aufdrucke wie „ohne Zuckerzusatz“, „Mit Süße nur aus Früchten“ oder „Ohne Zusatzstoffe“ suggerieren die Hersteller Eltern jedoch, ihrem Kind damit etwas Gutes zu tun. Dass, das nicht stimmt, scheint vielen Verbrauchern mittlerweile jedoch klar zu sein.
Bei der diesjährigen Online-Umfrage zur dreistesten Werbelüge des Jahres von Foodwatch kamen die Quetschies gar nicht gut weg: Der Negativpreis „Goldener Windbeutel“ ging dabei zum dritten Mal an die Marke Alete.
Im Unterschied zu frischem Obst, ist der Fruchtzucker in industriell hergestellten Lebensmitteln nicht an Ballaststoffe gebunden, wie die Verbraucherzentrale warnt. Anders als Haushaltszucker (Glukose) wird Fruchtzucker ausschließlich über die Leber verstoffwechselt. Der Körper besitzt aber keinen Mechanismus, um mit großen Mengen Fruchtzucker zurechtzukommen. Deshalb kann dieser die Leber schnell überfordern und zu einer Fettleber führen, von der auch schon Kinder betroffen sein können. Langfristig steigt außerdem das Risiko für Übergewicht und Diabetes.