Reporter ohne Grenzen: Pressefreiheit in Deutschland kaum verbessert

Die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) sieht die Situation der Pressefreiheit in Deutschland kaum verbessert. Zwar sei Deutschland in der neuen weltweiten Rangliste, die am Donnerstag offiziell vorgestellt wird, von Platz 15 auf Platz 13 vorgerückt, dies liege jedoch vor allem daran, dass sich die Situation in anderen Ländern verschlechtert habe. Die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalisten sei 2018 in Deutschland sogar gestiegen.

ROG zählte mindestens 22 Fälle, 2017 waren es 16. Zu Gewalt kam es demnach unter anderem bei Demonstrationen in Chemnitz, wo im Sommer 2018 Protestierende filmenden Journalisten wiederholt gegen das Handy oder die Kamera schlugen oder sie mit Vorwürfen wie „Lügenpresse“ verbal angriffen. Problematisch sieht ROG zudem neue Gesetze wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und das BND-Gesetz. An der Spitze der neuen „Rangliste der Pressefreiheit“ steht zum dritten Mal in Folge Norwegen, vor Finnland und Schweden, die USA sind auf Platz 48. Am schlechtesten ist die Lage für Journalisten in Turkmenistan, das noch hinter Nordkorea und Eritrea rangiert.

Foto: Proteste in Chemnitz am 30.08.2018, über dts Nachrichtenagentur

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