Reul und Laumann weisen Merz-Attacke auf Merkel zurück

Führende Politiker der NRW-CDU haben die Kritik von Friedrich Merz an Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf zurückgewiesen. NRW-Innenminister Herbert Reul warnte vor einem offenen Richtungsstreit in der Union: „Die SPD ist ein schönes Anschauungsbeispiel dafür, wohin ständige Führungsdebatten führen: ins politische Tal der Tränen“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe). Er habe in seinen vielen Jahren als CDU-Generalsekretär eins gelernt: „Wahlen gewinnt man nur, wenn man geschlossen ist“, so Reul.

„Die Debatte um die Kanzlerkandidatur ist eine Debatte zur Unzeit“, sagte Karl-Josef Laumann, NRW-Arbeitsminister und Vorsitzender des CDU-Bezirks Münsterland, der Zeitung. „Diejenigen, die heute schon eine Entscheidung herbeireden wollen, führen Scheingefechte, die der CDU nur schaden“, fügte Laumann hinzu. Der Minister erinnerte daran, dass Merkel für die Union vier Bundestagswahlen gewonnen habe. Seit gut 14 Jahren habe sie das Land sicher auch durch unruhige Zeiten gesteuert. Trotz Finanz- und Weltwirtschaftskrise gebe es heute in Deutschland die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit der Wiedervereinigung und Rekordbeschäftigung. „Das alles fällt nicht vom Himmel, sondern zeugt von einem klugen Regierungshandeln und starker Führung. Wenn das ein Nebelteppich sein soll, ist das ein sehr erfolgreicher und sympathischer Nebelteppich“, so Laumann. Auch Oliver Wittke, Vorsitzender des CDU-Bezirks Ruhr und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, attackierte den Sauerländer: „Friedrich Merz nervt mit seiner Nörgelei vom Spielfeldrand nur noch.“ Es komme jetzt darauf an, die CDU programmatisch als Partei der Mitte zu platzieren. „Sich immer nur an der Bundeskanzlerin abzuarbeiten ist da zu wenig.“

Foto: Herbert Reul, über dts Nachrichtenagentur

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert