Revitalisierungsbedarf bei Schweizer Shoppingcentern

Revitalisierungsbedarf bei Schweizer Shoppingcentern

Revitalisierungsbedarf bei Schweizer ShoppingcenternBern – Kein anderes Land in Europa verfügt über eine derart hohe Detailhandelsfläche pro Einwohner wie die Schweiz. 1,88 Quadratmeter kommen auf jeden Schweizer. Auch eine so  große Dichte an Shopping Centern ist in keinem anderen europäischen Land gegeben wie bei den Eidgenossen, 0,31 Quadratmeter pro Bürger. Die Shopping Center sind seit Jahren, oft Jahrzehnten, unverändert, doch das Kaufverhalten und die Anforderungen der Schweizer an Einkaufszentren haben sich entwickelt. Die Folge ist ein Umsatzrückgang. Die Einkaufszentren in der Schweiz besitzen lediglich einen Marktanteil von 17 Prozent, ein Wert, der im Ländervergleich sehr niedrig ist. Betroffen sind davon in erster Linie die eingemieteten Händler.

Umsatzrückgang seit 2010

Nur einzelne der 180 Schweizer Shopping Center konnten seit 2010 ihren Umsatz halten, im Schnitt zeigte er sich 2012 um 3,3 Prozent rückläufig. Die Zahlen für 2013 liegen noch nicht vor, doch Experten gehen von weiteren Rückgängen und auch einer Reduzierung des Marktanteils aus. Es zeigt sich deutlich, dass moderne, jüngere Einkaufszentren weniger Einbußen hinnehmen mussten als ältere, die keine Modernisierung erfuhren. Besonders begünstigt sind Zentren, die an Bahnhöfen liegen. Die große Konkurrenz für die Einkaufszentren sind die Innenstädte und Einkaufsstraßen. Aber auch das Internet wird zusehends zum Konkurrenten. Im gleichen Zeitraum, in dem sich der Umsatz in den Einkaufzentren rückläufig zeigte, stieg er beim Online-Handel in der Schweiz um 17 Prozent. Bereits 2012 lag der Internetanteil am gesamten Umsatz des Detailhandels bei 10 Prozent. Da die Schweizer bevorzugt Mode und Elektronik im Internet kaufen, leiden auf diese Sparten konzentrierte Einkaufszentren am meisten. Doch jetzt wollen die Betreiber mit neuen Strategien ihre Zentren wieder attraktiver werden lassen.

Schweizer wünschen Erlebnis Center

Einer Studie zufolge wünschen sich die Schweizer keinen reinen Einkaufstempel, sondern ein Erlebniszentrum, das zum sozialen Treff wird, und in dem eingekauft werden kann. Um eine ähnliche Attraktivität wie die Einkaufstraßen und Innenstädte zu erlangen, müsse investiert werden, erklärt Marcel Stoffel, Gründungsmitglied und seit 2008 Vorstand des SCSC Swiss Council of Shopping Centers.  Eine höhere Dichte an Gastronomie sei unumgänglich. Nur einkaufen zu können, sei den Schweizer Konsumenten inzwischen zu wenig. Kaffeebars, Imbisse, Eisdielen und gediegene Restaurants könnten einen Anfang darstellen.  Der Konsument möchte aber auch unterhalten werden. Die große Herausforderung für die einzelnen Shopping Center besteht in Zukunft darin, umzustrukturieren und zu revitalisieren, sodass sich der eidgenössische Konsument auch in älteren Einkaufszentren wieder wohl fühlt. Und genaue diese Strategie wird nun von den Einkaufszentren betrieben. Die eingemieteten Händler werden es danken, denn viele von ihnen lassen inzwischen Geschäfte auf oder verringern die Verkaufsfläche um Miete zu sparen.

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