Rezession: Österreichs Wirtschaft schrumpft weiter – Video

Rezession: Österreichs Wirtschaft schrumpft weiter - Video


Österreichs Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase. Laut den jüngsten Konjunkturdaten schrumpft die Gesamtwirtschaft bereits zum zweiten Quartal in Folge. Verantwortlich dafür sind vor allem Rückgänge in der Industrie- und Bauwirtschaft sowie eine verhaltene Konsumnachfrage.

Industrieproduktion im Sinkflug

Der Industriesektor, lange Zeit ein Zugpferd der österreichischen Wirtschaft, leidet zunehmend unter den globalen Turbulenzen. Viele Unternehmen kämpfen mit sinkender Nachfrage aus dem In- und Ausland, steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe sowie Lieferengpässen in den Lieferketten. Die Produktion in der Sachgüterindustrie ging in den ersten drei Quartalen 2024 um rund 4 Prozent zurück. Besonders betroffen sind die Schlüsselbranchen Maschinenbau, Elektroindustrie und Metallerzeugung.

Rückgang im Baugewerbe

Auch der Bausektor zeigt Schwäche. Die Bauinvestitionen gingen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 2,5 Prozent zurück. Ursachen sind vor allem steigende Zinsen, die den Wohnungsbau bremsen, sowie Unsicherheiten bei öffentlichen Infrastrukturprojekten. Viele Bauunternehmen haben Probleme, Aufträge zu akquirieren und auszuführen. Die Zahl der Insolvenzen in der Branche ist deutlich gestiegen.

Konsumzurückhaltung der Verbraucher

Neben der Industrie und dem Bau belastet auch die verhaltene Konsumnachfrage die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die hohe Inflation, steigende Preise für Energie, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs sowie Unsicherheiten am Arbeitsmarkt binden die Kaufkraft der privaten Haushalte. Der private Konsum, normalerweise eine wichtige Stütze der österreichischen Konjunktur, ist in den ersten drei Quartalen um rund 1 Prozent zurückgegangen.

Exporteure suchen neue Märkte

Immerhin können sich die österreichischen Exporteure teilweise aus der Krise heraushalten. Zwar gingen auch die Ausfuhren leicht zurück, aber längst nicht so stark wie die Inlandsnachfrage. Viele Unternehmen konzentrieren sich verstärkt auf Absatzmärkte außerhalb Europas, um neue Wachstumsimpulse zu generieren. Besonders die Exporte in den asiatischen Raum haben sich in den letzten Monaten positiv entwickelt.

Hoffnung auf Konjunkturwende

Ökonomen sehen jedoch Anzeichen für eine mögliche Trendwende in den kommenden Monaten. So deuten einige Frühindikatoren – wie der Einkaufsmanagerindex oder die Verbraucherstimmung – auf eine Stabilisierung hin. Sollte sich die Inflationsentwicklung weiter abschwächen und die Lieferkettenprobleme nachlassen, könnten Industrie und Konsum wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings warnen Experten, dass die Erholung fragil bleiben und ein längerer Konjunkturzyklus bevorstehen könnte.

Regierung plant Konjunkturpaket

Um die Wirtschaft zu stützen, hat die Bundesregierung inzwischen ein umfangreiches Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Neben Steuererleichterungen und Investitionsanreizen soll vor allem die Förderung von Innovationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken. Zudem sollen Maßnahmen zur Entlastung der privaten Haushalte die Konsumnachfrage stabilisieren.

Insgesamt bleibt die Lage der österreichischen Wirtschaft angespannt. Ob der erhoffte Aufschwung in absehbarer Zeit eintritt, hängt von vielen Faktoren ab. Klar ist aber: Die Unternehmen und die Politik sind gefordert, die richtigen Weichen für eine Rückkehr zu Wachstum und Wohlstand zu stellen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen