Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat sich erleichtert über die Freilassung der seit mehr als sieben Monaten in der Türkei inhaftierten Journalistin Mesale Tolu gezeigt, gleichzeitig aber die Auflagen kritisiert, unter denen Tolu aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. „Mesale Tolu bleibt eine politische Geisel der Türkei, solange sie das Land nicht verlassen darf. Die türkische Justiz muss die Anschuldigungen gegen Mesale Tolu fallenlassen und sie endgültig freisprechen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
„Die Entscheidung des Gerichts ist auch ein kleiner Hoffnungsschimmer für den seit Februar inhaftierten Journalisten Deniz Yücel. Die türkische Justiz muss endlich eine Anklageschrift gegen Yücel vorlegen und ihm die Möglichkeit geben, sich vor Gericht gegen die konstruierten Anschuldigungen zu verteidigen.“ Ein Gericht in Istanbul hatte am Montagmittag entschieden, Tolu unter Auflagen freizulassen. Sie darf die Türkei nicht verlassen und muss sich wöchentlich bei den Behörden melden. Tolu war im April festgenommen worden. Ihr werden Terrorpropaganda und die Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation vorgeworfen.
Foto: Türkische Flagge, über dts Nachrichtenagentur