Rückenschmerzen: Wie Ergonomie am Arbeitsplatz helfen kann

Ein Bürojob, das ist ein leichter Job, denn schließlich gibt es keinerlei schwere Lasten und keine Gefahrenstoffe. Zudem ist es ein Job, bei dem der Körper nur geringfügig belastet wird – wenn überhaupt – und die meiste Zeit findet die Arbeit im Sitzen statt. Doch genau das ist das Problem, dass so viele Menschen die im Büro arbeiten, sich nicht wohl fühlen und/oder krank werden. Sie arbeiten ständig im Sitzen und bewegen sich viel zu wenig. Die Folge sind neben verspannten Schultern, Nacken- und Rückenschmerzen, die als typische Büroleiden gelten.

Die Zeiten ändern sich: Ergonomie heißt das Zauberwort

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass vor allem diejenigen, die schwere körperliche Arbeit ausführten, aufgrund Rückenbeschwerden ihren Job aufgeben mussten. Doch die Zeiten haben sich geändert und heute gelten Rückenleiden fast ausschließlich als „Bürolistenerkrankung“. Zum einen ist daran das lange Sitzen schuld und zudem der unzureichende Ausgleich an Bewegung. Aber auch das falsche Equipment mit wenig Ergonomie bei der Arbeit ist daran beteiligt. Ein entsprechender Bürostuhl sowie entsprechende Schreibtische und eine optimierte Anordnung der Arbeitsmittel tragen das Ihrige dazu bei, Rückenbeschwerden vorzubeugen und für ein gesundes Arbeiten zu sorgen.

Vor allem ein ordentlicher Bürostuhl muss heute einige Anforderungen erfüllen und diese sind in der DIN 4551 verankert. Darin geht es sowohl um die sicherheitstechnischen Vorgaben, als auch um die entsprechenden Maße. In der Regel sind heute im Handel ausschließlich Bürostühle zu finden, die diese Vorgaben erfüllen, zumindest die Mindestanforderungen und die zudem über ein GS-Zeichen verfügen.

Rückenschmerzen: Immer mehr Menschen leiden

Eine der wichtigsten Ursachen für eine Arbeitsunfähigkeit in Deutschland sind Rückenbeschwerden. Fast jeder dritte Erwachsene klagt häufig oder ständig über Rückenbeschwerden. Die Erkrankungen des Rückens (ICD M40-M54) zählen zu den übergeordneten Diagnosekapiteln der „Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“ und diese führen zur rund 25 % aller arbeitsunfähigen Tage. Laut der Statistik waren unter den DAK-Versicherten rund 5,6 % aufgrund Rückenschmerzen arbeitsunfähig geschrieben und im Jahr 2016 waren rund 5,8 % aller AU-Fälle die zweitwichtigste Diagnose.

Dabei sind die Männer häufiger betroffen als die Frauen. Im Jahr 2015 entfielen im Rahmen der BKK durchschnittlich 1.220 AU-Tage auf die Männer und 954 Tage im Durchschnitt auf die Frauen (je 1.000 Mitglieder). In der TK waren von den rund 3,9 Millionen erwerbstätigen Personen zwischen 15 und 64 Jahren rund 5,1 % aufgrund von Rückenleiden ((M54) arbeitsunfähig geschrieben. Im Durchschnitt dauerte eine Arbeitsunfähigkeit, aufgrund von Rückenbeschwerden 13,5 Tage.

Das zeigt dass die Rückenbeschwerden immer mehr zu nehmen, wobei darunter viele Arbeitnehmer mit Bildschirmarbeitsplätzen sind. Das das der Fall ist, das liegt an verschiedenen Faktoren.

In der Vergangenheit gab es noch mehr Abwechslung am Arbeitsplatz. Zum einen wurde am Bildschirm gearbeitet und zum Teil wurden andere Arbeiten erledigt. Mittlerweile ist es allerdings so, dass über die meiste Zeit die Arbeit sitzend verrichtet wird. Steht in einem solchen Fall ein Bürostuhl zur Verfügung, der lediglich die Mindestanforderungen erfüllt, kann das zu starken gesundheitlichen Problemen führen bzw. beitragen. Aus diesem Grund sollten Bürostühle zum Einsatz kommen, die mehr bieten als nur die Mindestanforderungen.

Für Bewegung sorgen und so das Dauersitzen umgehen

Der Mensch wird immer bequemer. Warum zum Kollegen gehen, der im Nachbarzimmer sitzt um etwas mitzuteilen, wenn die Nachricht per E-mail versendet werden kann? Sinnvoller wäre es tatsächlich aufzustehen und die Nachricht persönlich zu überbringen und sich zugleich ein wenig bewegen. Dies tut dem Körper gut und es trägt zur Abwechslung bei. Während der Arbeitszeit ist es somit wichtig, diverse Dinge zu Fuß zu erledigen, die Sitzhaltung immer wieder zu verändern und sich zwischendurch auch einmal hinzustellen.

Damit die Sitzhaltung veränderbar ist, bietet sich ein Bürostuhl für dynamisches Sitzen an. Diese Arbeitsstühle unterstützen den Rücken und das Becken. Zudem entlasten die modernen, ergonomischen und dynamischen Stühle die Haltemuskulatur des Rückens. Die Folge ist, dass diese entlastet wird und es damit wesentlich weniger zu Verspannungen und Rückenschmerzen kommt.

Bei den dynamischen Bürostühlen bewegt sich die Rückenlehne synchron mit der Sitzfläche. Dadurch wird sichergestellt, dass der Sitzwinkel bei jeder Sitzveränderung abgeändert wird und somit die Durchblutung der Muskulatur und der Bandscheiben gefördert wird. Des Weiteren kommt es zu einer Entlastung der Bandscheibe. Wird die Sitzhaltung auf dem Bürostuhl häufig geändert, dann trägt dies dazu bei, dass die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule nicht überlastet werden. Eben aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Bürostuhl entsprechend dynamisch ist, damit das lange Sitzen ohne Probleme und Rückenleiden gemeistert werden kann.

Gesund arbeiten, um die Lebensqualität zu meistern

Viele Arbeitnehmer kennen die Problematik, der Stuhl ist zu unbequem und die Büroeinrichtung ist keineswegs in Hinsicht auf die Ergonomie aufeinander abgestimmt. Selbst der Zugriff auf Drucker oder andere Arbeitsmittel ist nicht möglich, ohne sich körperlich zu verrenken. Es lohnt sich für jeden Arbeitnehmer selbst einen strengen Blick auf seinen Arbeitsplatz vorzunehmen, der schnell Fehlerquellen aufzeigt, die zu Rückenschmerzen führen und sogar ein chronisches Leiden begünstigen können. Im besten Fall wird der Bürostuhl als Mittelpunkt des Arbeitsplatzes angesehen und alle anderen Arbeitsutensilien werden danach ausgerichtet.

Ein Kommentar

  1. Super Beitrag, dass mit dem Dauersitzen im Büro kann ich nur bestätigen.
    Ich versuche immer wieder bewusst Pause zu machen und mich ein wenig gezielt zu bewegen.

    Mittlerweile habe ich auch einige Übungen gefunden die ich überall machen kann und bin damit inzwischen komplett schmerzfrei.

    Die Übungen stelle ich übrigens auf meinem Blog auch vor :)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert