Sachsen-Anhalt: Weiterhin viele Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte

Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Sachsen-Anhalt bleibt hoch. Das Innenministerium des Landes registrierte im vergangenen Jahr 60 derartige Delikte, berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Die Zahl ist damit gegenüber dem Vorjahr (71) nur leicht zurückgegangen, wie aus einer Statistik des Ministeriums hervorgeht.

Die meisten Vorfälle gab es in Magdeburg (sechs), gefolgt von Merseburg und Wittenberg (jeweils fünf). Die Statistik erfasst alle Arten von Straftaten gegen Unterkünfte und Wohnungen von Asylbewerbern, sowohl Beschädigungen von Gebäuden als auch Attacken auf Bewohner, etwa Körperverletzungen, Beleidigungen und Bedrohungen. Einen Übergriff stufen die Behörden sogar als versuchten Totschlag ein: Am 26. Februar 2016 war auf eine noch nicht bewohnte Unterkunft in Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg geschossen worden, während sich zwei Wachmänner in dem Haus aufhielten. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verurteilte die Attacken scharf: „Es handelt sich hierbei nicht nur um Angriffe auf jeden Menschen im Einzelnen, sondern es sind auch Angriffe auf die Menschenwürde.“

Foto: Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber, über dts Nachrichtenagentur

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