Salman Rushdie bezeichnet Trump als „Kind mit Kettensäge“

Der Schriftsteller Salman Rushdie sieht der drohenden Aufkündigung des Iran-Deals durch die USA gelassen entgegen. Er mache sich mehr Sorgen um die Nordkorea-Krise, sagte Rushdie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). Zu den Drohungen des US-Präsidenten, das Iran-Abkommen aufzukündigen, sagte er: „Das ist nur wieder so eine rhetorische Scharade von Trump: Er sagt etwas, was den konservativen Republikanern gefällt, aber das niemals eintreten wird“, meint der Verfasser der „Satanischen Verse“, nach deren Erscheinen 1989 der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini Muslime in der ganzen Welt aufgerufen hatte, Rushdie zu ermorden.

Er sei kein großer Fan des Iran, sagt Rushdie, doch den Iran-Deal mit den USA halte er für effektiv. „Wenn es also eine Vereinbarung gibt, die den Iran davon abhält, nukleare Waffen herzustellen, ohne dafür einen Krieg initiieren zu müssen, dann scheint das für mich nicht der `schlechteste Deal aller Zeiten` zu sein, wie Trump sagt.“ Bedeutsam ist aus Sicht Rushdies, der in den USA lebt, auch die von Trump geplante Abschaffung von Obamacare. Das würde Donald Trump bei der nächsten Wahl den Sieg kosten, meint Rushdie: „Seine Wähler würden irgendwann verstehen, dass sie diejenigen sind, die am meisten unter einer Abschaffung von Obamacare leiden würden. Auch wenn sie heute noch jubeln.“ Dennoch wachse seine Sorge, dass Trump das gesamte amerikanische Gesundheitssystem zusammenbrechen lasse. „Er ist ein Kind mit einer Kettensäge, das auf alles losgeht, das ihm nicht gefällt.“

Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur

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