Wer sich bereits mit dem Forex Handel beschäftigt, der wird sicherlich schon einmal den Begriff „Scalping“ gehört bzw. gelesen haben. Bei dieser Handels-Technik handelt es sich im Grunde um eine einfache Strategie, auch wenn dabei ein absolutes Umdenken notwendig ist und der Trader sich von seinen früheren Vorgehensweisen verabschieden muss.
Das Scalping System – Die Strategie um zu Handeln und Traden
Es handelt sich beim Scalping um eine sehr einfache Strategie, die nicht nur im Forex Markt angewendet wird, sondern auch in anderen Märkten. Innerhalb der Scalping Strategie werden sehr viele Trades innerhalb kürzester Zeit in Verbindung mit sehr engen Stopp-Loss eingegangen. Dabei wird von dem Händler das Ziel verfolgt, möglichst viele kleine Gewinne zu erzielen, die sich dann aufgrund der großen Anzahl der Trades entsprechend maximieren.
Allerdings ist zu beachten, dass nicht bei allen Brokern diese Strategie angewandt werden darf. Der Grund ist, dass die Broker beim Scalping das Problem haben, dass sie sich innerhalb dieser kurzen Zeit nicht genügend absichern können und es zu Verlusten kommt, falls der Trader erfolgreich ist.
Scalping – öffnen, schließen, öffnen und wieder schließen
Die Scalping Strategie ist somit eine Handelsstrategie, bei dem der Trader Positionen die er gerade erst geöffnet hat, innerhalb kürzester Zeit wieder schliesst. Das Ziel, dass mit dieser Strategie verfolgt wird, ist simpel: Innerhalb kürzester Zeit Gewinne realisieren. Allerdings variieren die Zeiten, in denen der Trader seine Positionen hält und diese können sich zwischen wenigen Sekunden und mehreren Minuten belaufen. Wird eine Position länger gehalten, dann ist im eigentlichen Sinne nicht mehr von Scalping die Rede.
Fungiert ein Händler als Scalper, dann führt er in der Regel im Laufe eines Tages eine Vielzahl von unterschiedlichen Trades durch. Die Gewinne sind aufgrund der kurzen Anlagezeit zumeist sehr gering und somit bedarf es einer größeren Anzahl an Transaktionen, um einen nennenswerten Gewinn zu erzielen. Damit ein Trader mit der Scalping Strategie erfolgreich ist, muss er über sehr viel Disziplin verfügen, da ein einziger Trade kann nicht nur den Gewinn von einem kompletten Tag oder sogar den eines kompletten Monats zunichte machen.
Aufgrund dessen, dass die Gewinne, die der Trader durch das Scalping erzielt werden, sehr gering ausfallen, werden von den Scalpern zumeist höhere Positionsgrößen gehandelt, damit die Strategie gewinnbringend gestaltet werden kann.
Allerdings weist diese Strategie auch einen Nachteil auf und dieser ist in den niedrigen Gewinnen zu finden bzw. in der Tatsache das es beim Scalping wesentlich schwieriger ist, die optimale Schwelle für den Stopp Loss festzulegen. Des Weiteren kommt es auch auf Selbstdisziplin des Traders an, die eigene Strategie beizubehalten. Denn wenn der Stopp zu weit vom Einstieg entfernt gesetzt wird, dann kann der komplette Tagesgewinn verloren sein. Aus diesem Grund verwenden die Scalper die Bracket-Order. Dabei weist die Limit- und Stopp-Order denselben Abstand zum Einstiegskurs auf und dadurch bietet sich ein Chance/Risiko-Verhältnis von 1:1 für den jeweiligen Trade.
Die Scalping Strategie mit Forex
Zum Scalping werden die Währungen sehr gern genutzt, denn die Margin die dafür zu hinterlegen ist, ist oftmals geringer als bei anderen Trading-Produkten. Dadurch ist es möglich, auch größere Summen an den internationalen Maerkten zu handeln, auch wenn nur eine kleiner Geldbetrag zur Verfügung steht.
Viele Scalper automatisieren auch ihre Strategie womit sie noch einen Schritt weiter gehen. Dafür werden jedoch Strategien und Systeme die bereits fertig sind bzw. funktionieren und zudem werden auch ausgespraegte IT-Kenntnisse benötigt. Allerdings ist selbst bei einem automatisierten Handelssystem eine ständige Pflege, Wartung und Kontrolle notwendig. So ist es hin und wieder notwendig, dass hin und wieder der eine oder andere Parameter an die Strategie angepasst werden muss, da der der Markt sich ständig in Bewegung befindet.
Die verschiedenen Arten von Scalping
Trader können die Scalping Strategien auf ganz verschiedene Weise ausgestalten. Beispielsweise kann ein Scalper versuchen, als „Market Makler“ aufzutreten, wo er dann seine Order für die Eröffnung der Position stets am Bid- oder Askurs positioniert. Hier ist zu erwähnen, dass diese Strategie sehr riskant ist, denn der Scalper ist hier wehrlos gegen größere Bewegungen. Im Grund ist diese Strategie eigentlich nur am ruhigen Markt sinnvoll, da dieser wenig Volumen und Kursbewegungen aufweist.
Dagegen ist die am weitesten verbreitete Methode beim Scalping ein System, das aktiv wird, wenn Signale angesprochen werden, die vordefiniert werden. Jedoch muss der Händler diese Signale selbst erstellen, konfigurieren und warten.
Scalping will gelernt sein
Ein Trader, der ein guter Scalper werden möchte, der muss andere Wege gehen als die herkömmlichen Händler. Für ihn spielen nur Ereignisse in unmittelbarer Nähe eine tragende Rolle – hier ist ein Blick in die Zukunft nicht erforderlich und sollte auch nicht gemacht werden. Nur einen einzigen Freund hat der Scalper während des Tradings und das ist sein Chart. Ein erfolgreicher Scalper tradet nur das, was ihm sein Chart zeigt.
Zudem kümmert sich ein guter Scalper auch nicht um die Aussagen der vermeintlichen Propheten auf dem Börsenparkett. Sondern für ihn gilt nur das, was ihm sein Chart zeigt. Ein Trader kann nur für sich selbst die effizienteste Strategie finden, und das Zauberwort hier heißt Konsequenz.