Zentralasien galt lange Zeit als Region im Schatten der Großmächte Russland und China, an der es nur mäßiges Interesse gab. Der russische Krieg gegen die Ukraine hat das geändert. Zentralasien rückt zunehmend in den Fokus der internationalen Politik, da die Region an der Schnittstelle zwischen Europa, Russland und China liegt und geopolitisch an Relevanz gewinnt.
Scholz‘ Besuch in Usbekistan und das Migrationsabkommen
Vor diesem Hintergrund besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich Usbekistan, eines der zentralasiatischen Länder. Im Mittelpunkt der Reise stand der Abschluss eines Migrationsabkommens zwischen Deutschland und Usbekistan. Dieses Abkommen soll die Zusammenarbeit in Fragen der Migration, der Rückführung und der Unterstützung von Migranten regeln.
Strategische Interessen Deutschlands in Zentralasien
Für Deutschland ist Zentralasien nicht nur aufgrund der Migrationsfrage von Interesse. Die Region gewinnt auch an geostrategischer Bedeutung, da sie als Brücke zwischen Europa und Asien fungiert und für den Handel, den Energietransport und die Infrastrukturanbindung wichtig ist. Darüber hinaus bietet Zentralasien wirtschaftliche Chancen, etwa in den Bereichen Rohstoffe, erneuerbare Energien und Landwirtschaft.
Herausforderungen und Perspektiven für Zentralasien
Allerdings bringt die wachsende Aufmerksamkeit für Zentralasien auch Herausforderungen mit sich. Die zentralasiatischen Staaten navigieren zwischen dem Einfluss Russlands, Chinas und des Westens und müssen ihre Unabhängigkeit und Souveränität bewahren. Gleichzeitig gilt es, die Stabilität in der Region zu fördern und Konflikte zu entschärfen. Die Zusammenarbeit mit Ländern wie Usbekistan kann dabei ein wichtiger Baustein sein.