Schon seit vielen Jahren ist Frankreich das meistbesuchte Land der Welt. Laut Daten der Welttourismusorganisation (UNWTO) empfängt Frankreich jährlich mehr internationale Besucher als jedes andere Land. Diese Spitzenposition konnte Frankreich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich behaupten.
Im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, verzeichnete Frankreich rund 90 Millionen Übernachtungen von ausländischen Touristen. Damit lag das Land deutlich vor Spanien mit 83,7 Millionen und den Vereinigten Staaten mit 79 Millionen Übernachtungen. Zu den weiteren Top-Destinationen gehören die Türkei, Italien, Deutschland, Mexiko, Thailand, Großbritannien und Österreich.
Die Gründe für die Beliebtheit Frankreichs
Warum zieht es jedes Jahr Millionen von Touristen nach Frankreich? Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Vielfältige Landschaften und Sehenswürdigkeiten: Frankreich bietet eine große Bandbreite an reizvollen Reisezielen – von den Stränden der Côte d’Azur über die Weinregionen im Süden bis hin zu den Schlössern und Kathedralen im Norden des Landes. Zu den bekanntesten Attraktionen zählen etwa der Eiffelturm in Paris, die Schlösser im Loiretal oder die mittelalterlichen Städte im Elsass.
- Kulinarische Spitzenposition: Frankreich genießt weltweit einen exzellenten Ruf für seine Gastronomie. Von den Bistros in Paris über die Sternelokale bis hin zu den traditionellen Bauernhöfen bietet das Land eine unvergleichliche kulinarische Vielfalt. Französische Weine, Käsesorten und Backwaren sind international sehr gefragt.
- Lebendige Kultur und Tradition: Frankreich ist bekannt für seine reiche Kultur, sei es in Form von Museen, Galerien, Festivals oder historischen Stätten. Auch Lifestyle-Elemente wie die Mode, der Chic der Pariser oder typische Bräuche tragen zum Frankreich-Mythos bei.
- Gute Infrastruktur und Erreichbarkeit: Als relativ kompaktes Land in Westeuropa ist Frankreich gut an das internationale Verkehrsnetz angebunden. Vom Flughafen, über das Schienennetz bis hin zu Autobahnen und Fährverbindungen lässt sich Frankreich komfortabel erreichen.
Der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Der Tourismus ist für Frankreich ein extrem wichtiger Wirtschaftszweig. Im Jahr 2019 erwirtschafteten die rund 90 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste Einnahmen von über 56 Milliarden Euro. Insgesamt arbeiten rund 2 Millionen Menschen im französischen Tourismussektor – das entspricht etwa 7,5 Prozent aller Erwerbstätigen.
Für viele Regionen und Städte in Frankreich ist der Tourismus sogar der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Besonders profitieren Destinationen wie Paris, die Côte d’Azur, das Loiretal oder das Elsass von den Besuchermassen. Hier tragen die Tourismuseinnahmen maßgeblich zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei.
Massiver Einbruch während Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat den florierenden Tourismus in Frankreich jedoch empfindlich getroffen. Im Jahr 2020 brachen die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste um rund 70 Prozent ein. Viele Hotels, Restaurants und andere Tourismusbetriebe mussten vorübergehend schließen oder konnten nur eingeschränkt arbeiten.
Die Regierung in Paris ergriff daraufhin umfangreiche Hilfsprogramme, um die Tourismusbranche zu unterstützen. Dazu gehörten finanzielle Zuschüsse, Steuererleichterungen und spezielle Kredite. Auch der Inlandstourismus wurde gezielt gefördert, um die Verluste aus dem Auslandsgeschäft abzumildern.
Mittlerweile erholt sich der Tourismus in Frankreich wieder, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht ist. Experten gehen davon aus, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis sich der Sektor vollständig von den Pandemie-Folgen erholt hat.
Frankreich bleibt Spitzenreiter
Ungeachtet der aktuellen Herausforderungen ist Frankreich weiterhin das meistbesuchte Land der Welt. Die Vielzahl an Attraktionen, die hervorragende Infrastruktur und das gastronomische Angebot machen das Land nach wie vor zu einem der beliebtesten Reiseziele weltweit.
Die Bedeutung des Tourismus für die französische Wirtschaft ist enorm. Millionen von Arbeitsplätzen hängen direkt oder indirekt vom Besucheraufkommen ab. Daher ist es für die Regierung in Paris von höchster Priorität, den Tourismussektor zu unterstützen und wettbewerbsfähig zu halten.
Auch in Zukunft dürfte Frankreich seinen Spitzenplatz unter den Reisezielen verteidigen. Innovative touristische Angebote, eine nachhaltige Entwicklung und die Bewältigung von Krisen wie der Corona-Pandemie werden dabei entscheidend sein.
