Sekt

Sektproduktion: Prosit Neujahr!

Wien – Das Jahresende ist nicht mehr weit und bald werden wieder zum Geläut der Pummerin in ganz Österreich die Sektkorken knallen. Für die Sekthersteller ein Grund zur Freude, denn der Absatz des schäumenden Getränkes zu Silvester macht rund die Hälfte des Jahresumsatzes aus. In diesem Jahr ist der Sektgenuss jedoch nicht ungetrübt, zumindest nicht für die Sektproduzenten. Seit April dieses Jahres haben sich die österreichischen Sekthersteller zu einer Interessensgemeinschaft, ähnlich dem nationalen Weinkomitee, zum Österreichischen Sektkomitee, zusammengeschlossen. Gerade rechtzeitig, um nun gemeinsam Stärke zeigen zu können, denn die Sektsteuer soll wieder eingeführt werden. „Die Nachricht zu einer geplanten Wiedereinführung der Sektsteuer hat uns wie ein Schlag ins Gesicht getroffen. Alle unsere Bemühungen zur Aufwertung des österreichischen Sekts in den letzten Jahren müssen nun hinterfragt werden. Das Bekenntnis zu größtmöglicher österreichischer Wertschöpfung wird Schlumberger unter diesen Voraussetzungen nicht halten können“, erklärte etwa Vorstandsvorsitzender der Schlumberger AG, Eduard Kranebitter.

Sektsteuer sei Bagatellsteuer

Das Sektkomitee wehrt sich vehement gegen die Wiedereinführung der Sektsteuer, einer Bagatellsteuer für den Staat, wie es heißt, doch eine Belastung für Sekt- und Weinproduzenten. Man versuche, den Wünschen der Konsumenten nach heimischen Produkten und Nachvollziehbarkeit der Herkunft mit österreichischer Qualität zu entsprechen. Die Trauben zur Sektherstellung kämen von heimischen Winzern. Selbst im Jahr 2012, nach sehr schlechter Ernte, seien die Trauben trotz Teuerung im Inland gekauft worden. Wird die Sektsteuer wieder eingeführt, befürchtet das Österreichische Sektkomitee eine Flucht der Produzenten zu billigeren, ausländischen Trauben. Der wirtschaftliche Schaden für die heimischen Winzer wäre enorm, ebenfalls der Schaden für die österreichische Wertschöpfungskette. Die Sektsteuer wurde 2005 abgeschafft, weil sie wettbewerbsverzerrend war. Sie betraf alle Schaumweine mit über 3 bar Druck in der Flasche. Aufgrund dieser Bestimmung waren Frizzante, Prosecco und Perlweine ausgeschlossen, zum Vorteil der italienischen Konkurrenz.

Österreich und Sektkonsum

Der Sektkonsum in Österreich ist steigend. Nach Deutschland zeigt sich Österreich mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 2,2 Liter Sekt pro Jahr als führende Nation. Dass dabei Österreichischer Sekt auch gerne im Ausland getrunken wird, zeigen die Exportzahlen, wie etwa des burgenländischen Sektproduzenten Szigeti. Bei ihm stieg 2012 der Exportumsatz von 576.000 Euro auf 630.000 Euro, ein Zuwachs von 8 Prozent. Nach Tschechien wurde sogar 44 Prozent mehr Sekt exportiert als im Vorjahr und der Export in die USA stieg um 7 Prozent. Doch, so Szigeti, warte auch der asiatische Markt auf die Qualitätsmarke Sekt aus Österreich.

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