SPD-Chefin will mit Union über Corona-Kindergeld diskutieren

SPD-Chefin Saskia Esken fordert ein Familiengeld und will mit der Union über ein Corona-Kindergeld diskutieren. „Das Thema Familie muss jetzt oberste Priorität haben“, sagte Esken den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagsausgaben). Gerade die Familien, in denen beide Eltern arbeiteten, seien in Zeiten der Pandemie „an der absoluten Belastungsgrenze“.

Im Juni müsse es eine breit angelegte Lösung geben. Für den Anfang forderte die SPD-Chefin, es müsse eine Anschlussregelung für die Eltern geben, die nach sechs Wochen keine Lohnersatzleistung nach dem Infektionsschutzgesetz mehr bekämen. „Die Unterstützung für die Familien, die ja unter dieser Krise besonders zu leiden haben, darf jetzt nicht enden. Wir brauchen hier eine Anschlussregelung“, so Esken. Sie sagte aber zugleich, eine solche Anschlussregelung reiche nicht aus. Sie wolle mehr für Familien tun. „Wir müssen den Eltern helfen, die angesichts eingeschränkter Betreuungszeiten ihre Arbeitszeit reduzieren wollen“, so die SPD-Politikerin weiter. Die SPD habe dafür ein gutes Konzept. „Dazu gehört ein Familiengeld von bis zu 300 Euro pro Familie“, sagte Esken. Dann könnten Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren, um sich besser um die Betreuung ihrer Kinder zu kümmern. „Das Familiengeld ist wie für diese Krise gemacht“, so die SPD-Chefin weiter. Eltern könnten dann „weniger Stunden arbeiten, wenn ihre Kinder nur zeitweise in Kitas und Schulen können.“ Das Familiengeld sei aber auch für die Zeit über die Krise hinaus eine gute Lösung, um Eltern die Vereinbarung Beruf und Familie zu erleichtern. „Auch das Elterngeld ist ein möglicher Weg, Familien in Zeiten von Corona zu unterstützen“, sagte Esken zudem und kündigte an, über ein solches Corona-Kindergeld die Diskussion mit dem Koalitionspartner CDU/CSU zu suchen. „Die Lösung, die viele Eltern jetzt notgedrungen für sich gefunden haben, darf jedenfalls nicht zum Dauerzustand werden“, so die SPD-Politikerin weiter. Eltern, die Homeoffice und Kinderbetreuung miteinander verknüpften, arbeiteten „zurzeit oft nachts, wenn die Kinder schlafen.“ Das sei auf Dauer nicht durchzuhalten. Die SPD-Vorsitzende forderte, im Juni müsse es eine Lösung geben. „Nach den unmittelbaren wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen beginnen wir jetzt mit der zweiten Phase der Krisenbewältigung“, sagte Esken den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. So wie die Bundesregierung Anfang Juni ein Konjunkturpaket beschließen wolle, „werden wir auch im Juni zu einer Lösung für die Familien kommen müssen.“

Foto: Kinder, über dts Nachrichtenagentur

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