Streit über geschlechtergerechte Sprache: Weil rügt Hannover

In der Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Kommunen seines Landes einen behutsamen Umgang mit sprachlichen Reformen empfohlen. „Politik und Verwaltung müssen aufpassen, sich nicht zu sehr von der Alltagssprache der Menschen zu entfernen“, sagte Weil der „Welt am Sonntag“ mit Blick auf die „Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“, die die Stadt Hannover in der vergangenen Woche veröffentlicht hatte. Darin wird unter anderem empfohlen, statt maskuliner oder femininer Nomen wie „Teilnehmer“ oder „Rednerpult“ künftig „geschlechtsumfassende Formulierungen“ zu verwenden.

Die Empfehlungen sind für den Schriftverkehr der 11.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung verbindlich. Auch die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart arbeitet nach Angaben eines Sprechers derzeit an einer entsprechenden Reform der Verwaltungssprache. Die Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern werde eine „Empfehlung zur geschlechtergerechten Sprache“ vorlegen, die „von der gesamten Stadtverwaltung übernommen werden“ solle, berichtet die „Welt am Sonntag“. Bereits jetzt würde in vielen Bereichen der Stuttgarter Verwaltung „das sogenannte Gendergap bzw. das Gendersternchen“ verwendet, heißt es in der Stellungnahme der Stadt.

Foto: Stephan Weil, über dts Nachrichtenagentur

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