Studie: Eltern unterschätzen Gefahr von Mobbing im Internet

Fast 30 Prozent der Eltern in Deutschland wissen nicht, wie sie ihr Kind vor Hass im Netz schützen können. Das ergab eine Studie des Softwareunternehmens Kaspersky, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben) berichten. Demnach weiß nur knapp die Hälfte der Erziehungsberechtigten, was dann zu tun sei und wo es Hilfe gebe.

Zwar seien Väter besorgter als Mütter, dennoch habe jeder vierte Vater angegeben, noch nie mit seinem Kind über Cybermobbing gesprochen zu haben, heißt es in der Studie weiter. Bei den Müttern seien es 19 Prozent gewesen. Jeder dritte Jugendliche hatte dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest zufolge schon einmal Kontakt mit Cybermobbing. Dennoch halten laut der Kaspersky-Studie 18 Prozent der Erwachsenen in Deutschland diese Gefahr für überbewertet. Nur insgesamt 40 Prozent der Eltern sorge es, dass ihr Kind im Internet gemobbt werden könnte, heißt es in der Kaspersky-Studie, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Wie hilft man seinem Kind?

Eine wirksame Prävention gegen Mobbing und Hassrede unter Jugendlichen im Netz könnte laut der Studie „Jung! Sozial“ Digital?“ (Studie des Deutschen Jugendinstituts und der Vodafone Stiftung) an diesen Punkten ansetzen:

1. Jugendlichen fällt es schwer über Erfahrungen und Erlebnisse im Netz zu reden

Die befragten Jugendlichen trauen sich zu großen Teilen gut zu, einschätzen zu können, wie sie mit anderen im Netz respektvoll und moralisch richtig umgehen sollten. Geringer ausgeprägt sind dagegen die Fähigkeiten der Jugendlichen, mit anderen über unangenehme Online-Erlebnisse oder -Probleme zu sprechen sowie ihr Online-Wissen an andere weiterzugeben.

2. Medienerziehung: Mitmachen statt verbieten

Sind die Eltern in die Internetnutzung ihrer Kinder involviert, verhalten diese sich online anderen gegenüber eher respektvoll. Dies trifft besonders dann zu, wenn Eltern Wert auf eine aktive und kommunikative Medienerziehung legen, bei der sie mit ihren Kindern häufiger über das Internet sprechen und es gemeinsam mit ihnen nutzen.

3. Soziales Verhalten leidet online unter dem Druck von Peers

Je intensiver Jugendliche online kommunizieren, desto eher weichen sie von angemessenem Verhalten ab. Jugendliche, die das Internet und soziale Medien besonders häufig nutzen, geben seltener an, sich online respektvoll und fair gegenüber anderen zu verhalten. Gleiches gilt für Jugendliche, die berichten unter einem hohen Druck von ihren Peers zu stehen, ständig online und erreichbar zu sein.

Foto: Tastatur, über dts Nachrichtenagentur

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