Studie: Migrantenkinder haben deutlich schlechtere Jobchancen

Kinder von Migranten haben in Deutschland deutlich schlechtere Erwerbs- und Einkommensperspektiven im Erwachsenenalter als andere. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über welche die „Rheinische Post“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Demnach lag der Anteil der Erwerbstätigen bei den 25- bis 44-Jährigen mit Migrationshintergrund im Jahr 2017 bei 72,3 Prozent.

Er fiel damit um rund 15 Prozentpunkte niedriger aus als bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund (87,2 Prozent), heißt es in der Studie. Zudem war 2017 die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle bei Menschen mit Migrationshintergrund mit 14 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei solchen ohne Migrationshintergrund (6,1 Prozent). Überproportional viele 18- bis 20-Jährige mit Migrationshintergrund verfolgten im Jahr 2016 weder einen akademischen noch einen beruflichen Bildungsweg, stellt das IW in seiner Studie fest. So liege der Anteil bei den in Deutschland Geborenen bei 25,2 Prozent und bei den bis zum Alter von zwölf Jahren Zugewanderten bei 28,3 Prozent im Vergleich zu 17 Prozent bei denjenigen ohne Migrationshintergrund. Das Institut empfiehlt vor allem mehr Anstrengungen, um Kinder aus Migrantenfamilien früher in die frühkindliche Bildung einzubeziehen, damit Sprachrückstände wirkungsvoller bekämpft werden können.

Foto: Flüchtlingsfamilie in einer „Zeltstadt“, über dts Nachrichtenagentur

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