Studie: Mindestlohn senkt Lohnabstand im Osten

Der gesetzliche Mindestlohn hat nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu einem geringeren Lohnabstand in Ostdeutschland geführt. „Die Stundenverdienste der Ungelernten lagen Mitte 2017 in den ostdeutschen Ländern nur noch um 24 Prozent unter denen der Fachkräfte“, heißt es in der Untersuchung, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben) berichtet. Damit habe sich der Abstand gegenüber Ende 2014 um drei Prozentpunkte verringert.

Im bundesweiten Schnitt blieb der Lohnabstand zwischen Ungelernten und Facharbeitern den Angaben zufolge seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Anfang 2015 unverändert bei 30 Prozent. „Es stellt sich daher die Frage, ob der im Osten vergleichsweise geringe Verdienstabstand von den qualifizierteren Mitarbeitern auf Dauer akzeptiert wird oder zu höheren Lohnforderungen führt, die auch die Beschäftigung gefährden könnten“, so das Fazit der IW-Forscher. Außerdem bestehe die Gefahr, dass durch eine gesunkene „Bildungsrendite“ Ausbildungsanreize verringert würden. Der gesetzliche Mindestlohn hatte zunächst 8,50 Euro pro Stunde betragen und war Anfang 2017 auf 8,84 Euro angehoben worden.

Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station, über dts Nachrichtenagentur

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