„Wir haben es satt!“ – unter diesem Schlachtruf versammelten sich in Berlin wieder tausende Demonstranten, um für eine umweltfreundlichere und gerechtere Landwirtschaftspolitik zu protestieren. Die Teilnehmer der jährlichen Großkundgebung fordern von der Bundesregierung einen Kurswechsel in der Agrarpolitik, weg von industrieller Produktion hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Felder und Weiden.
Kritik am Mercosur-Abkommen
Besonders in Visier der Kritik steht das kürzlich geschlossene Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Die Demonstranten befürchten, dass dieses Abkommen den Imports billiger, aber umweltschädlich erzeugter Agrarprodukte aus Südamerika Tür und Tor öffnet und damit die hiesigen Produzenten unter Druck geraten. Stattdessen fordern sie faire Handelsbeziehungen, die die hohen Umwelt- und Sozialstandards in Europa berücksichtigen.
Forderungen nach Agrarwende
Neben der Kritik am Mercosur-Abkommen machen die Teilnehmer der „Wir haben es satt“-Demonstration auch grundsätzliche Vorschläge für eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik. Dazu gehören eine Förderung ökologischer Anbaumethoden, die Unterstützung kleinbäuerlicher Betriebe sowie Investitionen in eine klimafreundlichere Nutztierhaltung. Nur so, so die einhellige Meinung, lasse sich die Ernährung der Bevölkerung langfristig sichern, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören.