Neuhausen am Rheinfall – Der frisch gewählte Verwaltungsrat von Lifewatch hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten vier Monaten das Unternehmen vollständig zu analysieren. Der Telemedizin-Anbieter soll wieder auf eine solide Basis gestellt werden. Auch Wachstumspotenziale sollen erschlossen werden. Die Machtkämpfe im Unternehmen scheinen der Vergangenheit anzugehören und vielleicht bringt auch die sehnlichst erwartete Zulassung des Lifewatch V Smartphones erneutes Wachstum. Das Genehmigungsverfahren für die Vital-Signs-Patch-Technolgie bei der US-Gesundheitsbehörde FDA ist eingeleitet, für das Smartphone wird die Zulassung in der ersten Jahreshälfte 2014 erwartet. Das auf Android basierende Handy misst nicht nur den Blutzucker, sondern auch die Körpertemperatur, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung. Doch auch Körperfetttests und Stresstests können durchgeführt werden.
Meinungsäußerung von Aktionären verhindert
Noch vor wenigen Tagen kam es seitens der Aktionärsgruppe um Patrik Ringler zu Vorwürfen gegen den Verwaltungsratspräsidenten Kenneth Melani. Er soll die Eintragung von verschiedenen Aktionären in das Aktienregister verhindert haben. Rund 6,2 Prozent zur Abgabe der Stimmrechte seien dadurch verhindert. Vor der Generalversammlung über das Geschäftsjahr 2012, lautete die Forderung, müsse dieser Missstand korrigiert werden. Ziel der Aktionärgruppe war die Alleinherrschaft von Yacoy Geva über das Unternehmen. Yacoy Geva war Mitbegründer von Lifewatch. Am 30. Jänner 2014 wurde, mit allen, auch neu eingetragenen Stimmrechten, die Generalversammlung abgehalten. Doch für die Aktionärsgruppe und den bisherigen Unternehmenschef lief die Abstimmung enttäuschend nicht wunschgemäß, denn Yacoy Geva wurde abgewählt und mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.
Neuer Verwaltungsrat
Die Unternehmensführung unterliegt nun interimistisch dem Verwaltungsrat, zum Delegierten des Verwaltungsrates wurde Stephan Rietiker bestimmt. Antoine Huber wurde zum Vize-Präsidenten gewählt und Thomas Rühle zum Präsidenten des Vergütungsausschusses. Das neue Audit Committe bilden Patrick Schildknecht, Thomas Rühle und Antoine Hubert. Die Umbildung des Verwaltungsrats könnte das Ende der langfristigen Machtkämpfe im Unternehmen bedeuten. Lifewatch hat den Firmensitz in Neuhausen am Rheinfall mit Wurzeln in Israel. Das Unternehmen, gegründet 1986 unter dem Namen Card Guard Sciebtific Survival Ltd, betreibt Niederlassungen in den USA, den Niederlanden, Japan, Großbritannien und Israel. LifeWatch Services Inc, eine der beiden Tochterunternehmen, befasst sich mit Überwachungsdienstleistungen speziell bei Herzerkrankungen. LifeWatch Technologies Inc., die zweite Tochter, ist Hersteller von Telekardiologie-Produkten. Im dritten Quartal 2013 konnte ein Umsatzplus gegenüber dem Vergleichsquartal 2012 von rund 3 Milliarden US Dollar auf 22,68 Milliarden erzielt werden. Der Bruttogewinn erfuhr ebenfalls eine Steigerung und betrug 13,24 Millionen US Dollar. Unter der neuen Führung und mit der Markteinführung des LifeWatch V steht dem Weg in die Zukunft ohne großen Gegenwind nichts mehr Wege.
Foto: © Lifewatch