Thüringens Ministerpräsident distanziert sich von „Aufstehen“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die Linksfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht zugleich gelobt und sich von ihr distanziert. „Ich stehe erst mal zu Sahra Wagenknecht“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben). „Sie ist eine hoch intelligente und scharf analysierende Persönlichkeit. Und sie hat Stärken, die für uns von Nutzen sind. Der einzige Punkt, mit dem ich nicht klar komme, ist, zu glauben, man könne eine größere Bewegung neben der Partei organisieren, die uns als Partei ein Mehr an politischen Optionen ermöglicht. Das finde ich falsch.“

Ramelow fügte mit Blick auf die von Wagenknecht gegründete linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ hinzu: „Ich bin schon für Bewegungen. Aber sie müssen von einer breiteren gesellschaftlichen Kraft getragen werden. Ich möchte ansonsten nicht darüber definiert werden, ob ich für oder gegen Sahra Wagenknecht bin. Wir sind in Thüringen gut mit ihr klar gekommen und gut von ihr begleitet worden.“ Als Wagenknecht das letzte Mal in Erfurt gewesen sei, sei der Erfurter Rathaussaal zwar voll gewesen. Doch: „80 Prozent von denen, die im Erfurter Rathaussaal waren, würden sie oder uns ohnehin nie wählen. Da waren auch Menschen dabei, die wollten nur hören, was sie erzählt – und sich vielleicht dabei auch ein bisschen wohlig gruseln.“

Foto: Bodo Ramelow, über dts Nachrichtenagentur

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